Montag, 16. Juni 2025

26. Durchs Mießtal in die Untersteiermark

Heutzutage müßte es korrekt heißen: Skozi Slovensko Koroško do Štajerske. Sowohl das Mießtal als auch die Untersteiermark gehören seit 1918 zu Slowenien. Das Mießtal heißt jetzt Slovenska Koroška, also Windisch Kärnten.

Mittwoch, 11.06.2025

Um 09:00 h geht’s mit 59.953 km los. Die 421 km seit der Fahrt nach Istrien hat Peter mit einem Pfingstentrip nach Bibione raufgespult. Wir fahren heute nach einem kurzen Stop bei Falle auf die Südautobahn Richtung Wien und bleiben auf dieser bis zur Abfahrt Griffen. Dann geht es über Ruden und die Jörg-Haider-Brücke nach Bleiburg und zum Grenzübergang Grablach. Nach dessen Überquerung sind wir auch schon im Tal der Mieß oder heute Meza. Wir fahren langsam und gemütlich durch Ortschaften wie Mezica und Črna na Koroškem und stellen fest, daß in der ganzen Gegend viel Bergbau betrieben wird bzw. wurde. In Šoštanj, der letzten Ortschaft vor unserem Ziel steht auch ein großes, nach wie vor in Betrieb befindliches Kohlekraftwerk. Um 12:00 h erreichen wir Velenje und stellen das Wohnmobil mit 60.103 km im Camp am Velenjsko jezero ab.

Das Camp ist schön mit viel Wiese und freier Standplatzwahl. Nach einem Ankunftsbier im Campingrestaurant mache ich die Fahrräder flott und gleich geht es einen Kilometer nach Nordosten zur Kohlengrube mit dem Bergbaumuseum Muzej Premogovništva Slovenije auf 160 m Tiefe. Leider sind alle Führungen bis einschließlich Freitag komplett ausgebucht, erst Samstag sind wieder ein paar Termine frei. Schade, das wäre echt interessant gewesen. Das „Grubendinner“ hätten wir sowieso nicht in Anspruch genommen, weil € 800,-- pro Person für ein Haubenmenü mit vier Gängen auf 160 m Tiefe ist uns entschieden zu teuer.


Wieder rauf auf die Fahrräder und zwei Kilometer weiter in die Stadt hinein bis unter die Burg und dann zu Fuß zur Burg hinauf. Der Eintritt kostet € 4,-- pro Person. 

Das Ticketoffice ist gleich das erste Museumsstück, es ist eingerichtet als Trgovina, also als ländlicher Greißlerladen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert.


Der nächste Raum ist eine Gostilna, also ein Gasthaus aus derselben Zeit. Es folgen mehrere Ausstellungen, sodaß wir letztendlich fast drei Stunden im Burgmuseum verbringen.

Danach geht’s noch geschwind zu Fuß zum Titov Trg mit der größten Titostatue der Welt und dann mit den Rädern zurück ins Camp.


Das Radwegenetz ist so gut ausgebaut, daß es sogar Evelyn Spaß macht.

Donnerstag, 12.06.2025

Um 09:10 h brechen wir auf und fahren auf Nebenstraßen quer durch die Pampa nach Slovenska Bistrica, wo wir nach Norden abbiegen und bis zum Vintgar Tennis Center in Zgornja Bistrica fahren. Beim Center zeigt ein großes Schild, daß der Parkplatz hier auch gleichzeitig Parkplatz für Wanderungen in die Klamm Bistriški Vintgar ist.

Stop um11:00 h mit 60.157 km.

Dann geht es zu Fuß weiter, 5 km immer den Bach entlang, die Südseite des Pohorje, des Bacherngebirges hinauf bis zu unserem Ziel, dem Wasserfall Slap Šum. 

 

Finde den Wasserfall

Der Wasserfall ist – worauf eigentlich schon sein Name schließen läßt – so von Wald verdeckt, daß er eine Enttäuschung ist, aber die Wanderung war sehr schön. Ein klassischer Fall von „Der Weg ist das Ziel“.

Nach 10.917 Schritten sind wir um 13:45 h zurück beim Wohnmobil und fahren nach Maribor. In Slovenska Bistrica beschert uns das Navi eine Ehrenrunde, aber schon um 14:30 h erreichen wir mit 60.187 km das Camp Kekec knapp unter der Talstation der Pohorje-Seilbahn.

Da der Campingplatz in der Umgebung keinerlei Konkurrenz hat, ist er komplett voll. Die freundliche Rezeptionistin, die sehr gut deutsch spricht, sagt, daß wir bis 18:00 h warten müßten, ob vielleicht ein Camper, der reserviert hat, nicht kommt. Die Chancen sind gering, aber zur Not können wir einen der vier Stellplätze mit Stromanschluß vor der Einfahrt benutzen.

Freitag früh gehe ich zu dem Rezeptionisten, der heute Dienst hat und sage, was gestern mit seiner Kollegin vereinbart wurde. Er fährt eine Runde mit seinem E-Roller und hat sofort einen freien Platz, den er uns zuweist. 

Also Wohnmobil in den Platz hinein überstellt, drinnen zum Wohnen fertig gemacht, Sanitäranlagen benutzt und dann Abmarsch Richtung Bushaltestelle. Den Bus verlassen wir am Glavni trg, überqueren diesen, gehen durch die Poštna ulica hinauf zum Slomškov trg und besteigen den Stadtpfarrturm.

Wieder am Boden angelangt, geht es zurück auf den Glavni trg auf ein Bier, dann weiter die Koroška cesta hinauf bis zum Markt, der tageszeitlich bedingt schon ziemlich abgebaut wird, runter zur Drau, vorbei am Richtturm und zur Stara Trta, dem ältesten Weinstock der Welt, der über 400 Jahre alt ist.

Da wir nicht beabsichtigen, um € 20,-- pro Flasche Wein zu kaufen, nur weil er vom ältesten Stock ist, geht es durch die Fleischhauergasse zurück zum Hauptplatz, zur Vetrinjska ulica und schließlich zum Grajski trg mit der Burg und dem darin befindlichen Museum. 

Nach ausgiebigem Besuch der Burg nehmen wir noch ein Bier, ich telefoniere mit Max, um ihm zu seinem „Fastgeburtstag“ zu gratulieren und erfahre, daß er bis Sonntag in Wien ist. Dann geht es durch die Herrengasse zurück und mit dem Bus zum Camp. Nach kurzer Erfrischung spazieren wir zur Talstation der Pohorje-Seilbahn und essen in der dort befindlichen Pizzeria.

Samstag 14.06.2025

Ich bezahle € 20,-- für die erste Nacht und € 33,-- für die zweite und um 09:40 h machen wir uns auf den Weg. 

Gornja Radgona
Schon eine Stunde später parken wir bei 60.234 km in Gornja Radgona. 800 m sind es vom Parkplatz zur Brücke über die Mur und wir wandern nach Österreich, drehen eine Runde durch die Altstadt von Bad Radkersburg und kehren dann zum Wohnmobil zurück.

 

Bad Radkersburg

Um 11:50 h hab ich das neue Ziel ins Navi einprogrammiert, das Navi hat den Weg über Österreichs südöstlichsten Zipfel ausgewählt und wir fahren zum Parkplatz bei der Tromeja, dem Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien.

Um 12:40 h ist mit 60.262 km dieses Zwischenziel erreicht. Vom Parkplatz für die Mountainbiker geht es ungefähr 700 m steil bergauf bis zum Dreiländereck.

Um 13:50 h beschließe ich, anstatt der bisher ins Auge gefassten Tagesziele einen anderen Stellplatz für heute auszusuchen und meine Wahl fällt auf den beim Bukovinsko jezero. Nach einer Fahrt über das Dorf Trdkova und durch die Pampa langen wir um 15:00 h mit 60.307 km dort an.

Parkscheinautomat, € 25,-- für 24 Stunden und der Strichcode am Parkschein gewährt Zutritt zum Stellplatz, zu den Sanitärräumen und gewährt 10% Nachlaß beim Restaurant Brunarica und der Erfrischungsstation Cuffi, sogar 20% Nachlaß beim Abenteuer-Märchen-Park für Kinder.

Der See selbst ist eine Froschlacke, die nicht zum Baden einlädt. Aber die Umgebung dürfte ganz nett sein. Es werden Energieplätze beworben und auch Wanderwege sind ausgeschildert, es gibt einen Waldlehrpfad, eine Kapelle usw.

Das Essen ist gut. Ein Schild verkündet: No Cola, no Čevapčići, no Pizza. Es gibt nur typische regionale Speisen. Da wir spät dran sind, ist das Angebot aber nur mehr eingeschränkt. Im wesentlichen gibt es Bograč, ein Gericht nach Art einer Gulaschsuppe, aber mit größeren Fleischstücken von drei Sorten Fleisch und Erdäpfeln. Geschmacklich ausgezeichnet. Evelyn kriegt etwas unübersetzbares, die freundliche Kellnerin versucht, es auf kroatisch zu erklären und es kommen „gebackene Eier“ heraus. Serviert wir schließlich ein Stück Torte mit einer Beerenfüllung und komplett bedeckt mit zu Windbäckerei gebackenem Eischnee. Ebenfalls geschmacklich ausgezeichnet, aber eben nicht das, was man sich als Hauptspeise vorstellt. Schließlich passt aber die Menge für uns beide.

Sonntag, 15.06.2025

Aufbruch um 08:50 h und schon um 09:20 h parken wir mit 60.324 km unter dem Aussichtsturm des Weinbauern vom Vinarium Lendava. 

Für den Aufstieg sind wir zu faul und nachdem der Eintritt € 7,-- pro Person kostet, sind wir der Ansicht, daß da schon der Lift drinnen sein muß, der uns auf eine Höhe von 42 m bringt. Von hier sieht man vier Länder: Österreich, Ungarn, Kroatien und Slowenien. 

Österreich   

Ungarn


Kroatien

Slowenien
Nach einem Kaffee geht’s um 10:00 h weiter und nach einer Stunde Fahrt über typische Weinhügel gelangen wir nach Jeruzalem.

Die Kirche hat ein Altarbild einer trauernden Madonna mit dem toten Jesus, dessen Vorbild in Jerusalem hängt. 

 

Daher der Name der Ortschaft. Angeblich soll man vom Hügel bis nach Ungarn sehen, heute geht es schon wegen dem Dunst nicht, sodaß wir auch gar nicht lange suchen, um einen Platz zu finden, an dem dies wenigstens rein theoretisch möglich wäre. Wir fahren daher nach einer halben Stunde weiter und nähern uns nach einer weiteren halben Stunde der kleinen Ortschaft Zamušanj bei Gorišnica, wo ich meinen alten Freund Franc Fajfar, den Retter aller autoschraubenden Studenten vermute. Eine alte Frau, die im Garten sitzt, kann kroatisch und sagt auf meine Frage nach Franc, daß ich geradeaus bis zum Feuerwehrhaus fahren soll und gleich danach rechts hinauf. Franc' Haus sei das erste. Ich fahre bis zum Feuerwehrhaus und frage beim ersten Haus links. Volltreffer. Franc' Haus ist ein paar Meter weiter. Ich läute und er öffnet die Tür, erkennt mich aber erst beim Reden. Schnell hole ich Wohnmobil und Evelyn und dann werden wir auf der Terrasse mit Kaffee und Kirschenkuchen bewirtet. Franc freut sich über den Besuch und wir plaudern von alten Zeiten, alten Bekannten und unser beider Leben in den letzten vierzig Jahren. Zum Abschluß zeigt uns Franc noch sein Schmuckstück: Einen Mercedes 220 Baujahr 1957 in silber. Von ihm selbst in 3.600 Arbeitsstunden restauriert, sodaß er aussieht wie aus dem Schaufenster.

Nach eineinhalb Stunden fahren wir weiter und um 14:20 h endet unsere letzte Etappe dieses Tages mit 60.397 km beim Camperstop Terme Ptuj. Die Preise sind geschmalzen: Ohne Eintrittskarte in die Erlebnistherme für den reinen Stellplatz € 32,-- würden wir den Campingplatz wählen, käme der ohne Thermeneintritt auf € 51,--!

Wir spazieren zu Fuß in die Altstadt gehen bis hinauf auf die Burg 

und wieder herunter, wundern uns, daß die Stadtpfarrkirche St. Georg zugesperrt ist und das an einem Sonntag um 17:00 h! 

 

Der Kirchturm ist ein freistehender Campanile, gleich daneben steht das sogenannte Orpheusdenkmal. Ein fünf Meter hoher Grabstein eines römischen Statthalters aus dem 2. Jahrhundert. Das nächste Gebäude ist das sehr schöne Stadttheater mindestens genauso schön ist wenige Meter weiter das Rathaus. 

 

Durch die Gasseln gehen wir zurück zur Fußgängerbrücke über die Drau und kehren dort in die Gostilna Ribič ein. Einmal Beef tartar, ein kleiner Salat und geschmorte Kalbsbackerl, ein Radler und ein großes Bier kosten € 55,--, was wir angesichts der hervorragenden Qualität als durchaus angemessen empfinden.

Montag, 16.06.2025

Um 05:00 h gehe ich pinkeln und es ist trocken.

Um 06:10 h regnet es.

Um 09:10 h brechen wir auf.

Das Navi fühlt sich mehrfach gepflanzt.

Kurz vor Celje hört der Regen auf.

Überkopfwegweiser geben bekannt, daß der Hafen Koper geschlossen ist. Warum läßt sich nicht herausfinden.

Es bleibt bis Villach trocken um 12:15 h stellen wir das Wohnmobil mit 60.638 km zu Hause ab.

Wir sind 685 km gefahren.

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T=6

TG=417

TJ=16

J=1.217

S = 40.047


 

Mittwoch, 28. Mai 2025

25. Ulika die Dritte

Mit 58.810 km sind wir voriges Jahr von Griechenland zurückgekehrt. Dann noch die Fahrt nach Nötsch in die Winterhalle, retour und nach Magdalensberg zu Werner. Der sollte alles mögliche machen. Unter anderem die Pickerlüberprüfung, die Gasdichteprüfung und die Erneuerung der Kühlschranktür, bei der auf der Fahrt ins Winterlager das Plastikscharnier gebrochen war.

Bis auf die Innenjalousien im „Schlafzimmer“ und die Drosselklappensteuerung des Motors hat er auch alles gemacht, die Jalousien würden erst geliefert werden, die Reparatur der Drosselklappensteuerung sei überaus aufwändig, würde viele Stunden dauern und an die € 1.800,-- kosten. Wir sollten einstweilen weiterfahren, die Kontrollleuchte würde eh nicht brennen.

Abgeholt hab ich das Wohnmobil bei Werner am 12.05. in der Früh, weil Werner danach für vier Wochen wegfahren würde. Als Slavko mich hinbrachte, war Werner aber schon weg. Der Schlüssel war am vereinbarten Platz, die Rechnung lag am Beifahrersitz.

Als neuer Fehler stellte sich heraus, daß der Alarm bei ausgefahrener Stiege und laufendem Motor nicht funktionierte.

Am nächsten Tag schloß ich das Gas an, füllte den Wassertank und ließ das ganze System mit einem Systemreiniger auf Wasserstoffperoxid-Basis vollaufen. Das Gas wollte und wollte nicht beim Herd rauskommen. Die Bedienungsanleitung war auch keine Hilfe. Also Anruf bei Werner: Für die Gasdichteprüfung hatte er einen dafür vorgesehenen Regler, der über der Truma-Verteilungseinheit liegt und mit einem Achterschlüssel zu bedienen ist, verdreht und vergessen, ihn nach der Prüfung wieder zurückzudrehen.

Eigentlich wären wir ja gleich nach Fertigstellung von Werners Arbeiten losgefahren, aber da wir beide am Samstag, den 17.05. Termine für Fußpflege hatten, mußte das noch abgewartet werden. Als Evelyn am Donnerstag telefonisch eine Absage der Fußpflege erhielt, weil die für uns zuständige Pedikeuse erkrankt war, sagte ich ihr, daß wir diesfalls sofort, also morgen früh fahren und begab mich mit dem Wohnmobil zur Villacher Stadttankstelle, wo ich bei 59.006 km 54,65 l Diesel um € 77,-- tankte.

Samstag, 16.05.2025

Um 09:00 h mit 59.009 km fahren wir ab. Wie üblich geht es über die Karawankenautobahn und Ljubljana nach Koper und von dort nach Kroatien. Die Fahrt ist ereignislos.

Um ca. 14:00 h steht das Wohnmobil zum Wohnen fertig eingerichtet mit 59.281 km im Camp Ulika.

Die Printschlers freuen sich sehr, daß wir schon früher erscheinen, als erwartet. So sehr, daß Franz ein bißchen zuviel des Bieres genießt und auch ich ein wenig Wirkung der darin enthaltenen Kohlenwasserstoffverbindungen verspüre.

Der nächste Tag gestaltet sich daher als Ruhetag mit einer Einkaufsfahrt nach Poreč und Essen beim Wohnmobil.

Das Wetter wird Tag für Tag schlechter, die Temperaturen sinken und man merkt nicht viel davon, daß der Ulika ein FKK-Platz ist, weil die Camper sich angesichts der Kälte vermummen.

Wir fahren mit Printschlers Mercedes Cabrio „über die Dörfer“ und besichtigen Buje, insbesondere den San Servolo Wellness-Campingplatz. Er ist wirklich superschön angelegt, aber ein bißchen zu sehr „geschleckt“. Unter den Campern sind auch viele, die die Nase auf einem Fahnenmast vor sich hertragen und die Zahl der Riesenwohnmobile mit Marken wie Concorde und Morello ist überdurchschnittlich hoch.

Wir besuchen auch Momjan mit seiner Burgruine. Interessant ist das Haus der Burgen, in dem eine sympatische junge Frau offensichtlich erfreut darüber ist, ihr profundes Wissen über die Burg, die Familie Rota und überhaupt Istriens Burgruinen an den Mann zu bringen. Sie zeigt uns auch interessante Computeranimationen über die Entstehung der Burg und die nach und nach erfolgten Erweiterungen des Bauwerks. 

Ihr Vortrag bringt uns dazu, als nächstes Ziel die Burgruine Završnje zu wählen. Am weg dorthin sehen wir ein Schild "Wasserfall Butori". Ein kleiner Bach stürzt in eine riesige Karst-Doline mit senkrechten Wänden. Echt Interessant.

Završnje ist zwar nicht so interssant wie der Vortrag der jungen Frau in Momjan, aber dafür gibt es einen lieben Magarac. 

Zum Abschluß unseres Ausfluges landen wir zufällig im Restaurant Ponte Porton im Mirna Tal und sind positiv überrascht, auf der Speisekarte Gerichte vorzufinden, die für die Region typisch sind, ansonsten aber in keinem Restaurant angeboten werden.

Einmal gehen Evelyn und ich alleine Richtung Poreč bis zum Restoran Špadići und zurück.

Einmal fahren wir nach Pula weil dort im Gegensatz zur Gegend um den Campingplatz der Sonnenschein nicht flüssig ist. Die Suche nach einem historischen Zentrum bleibt erfolglos, der Markt ist am Nachmittag natürlich schon geschlossen. Wir fahren daher nach Veruda und spazieren durch die Marina. An einem Steg, auf den wir hinausgehen, liegen gleich zwei Seascape. Melancholische Erinnerungen an unsere Slainte werden wach.

Mit Hilfe von Franz gelingt es mir, gegen den Widerstand der Frauen beim Bauhaus Pula zu stoppen und in der dortigen Gartenabteilung einen Grillrost mit Füßen zu erwerben.

Auch nach Višnjan machen wir eine Ausflugsfahrt. 

Auf der Rückfahrt kommen wir bei einem Friedhof in einen Stau. Ein Begräbnis findet statt und es kommen soviele Leute, daß man meint, es sei der Papst, der hier beerdigt wird.

Bei einem zweiten Spaziergang zum Restoran Špadići begleiten uns auch die Printschlers mit ihren Hunden.

Am letzten Abend wollen die Printschlers in ein von ihnen entdecktes Restaurant namens Malvažija (der Hatschek am z ist schon richtig, kein Tippfehler). Als wir es erreichen, ist es wegen eines Todesfalls geschlossen. Ein aufgehängter Partezettel zeigt, daß das Begräbnis bei Višnjan für den Wirten dieses Lokals war.

Als Alternative fahren wir nach Kaštelir ins Žardin. Ein wirklich ausgezeichnetes, empfehlenswertes Lokal.

Montag, 26.05.2025.

Während die Printschlers schon die letzten zwei Tage nach und nach zusammengepackt haben, stehen wir bis zum Schluß so wie seit der Ankunft. Nach dem Frühstück packen auch wir. Evelyn bekommt beim Bezahlen angesichts der ÖAMTC-Mitgliedskarte € 30,-- Rabatt. Zehn Tage in der dritten Reihe erhöht vom Strand um weniger als € 300,-- finde ich ausgesprochen günstig. Um 09:45 h sind wir fertig und brechen auf.

Um 10:14 h tanke ich angesichts des hervorragenden kroatischen Preisniveaus für Diesel bei der Crodux Tankstelle in Novigrad 32,81 l um € 42,--.

Nach einer trotz starken Verkehrsaufkommens ruhigen und angenehmen Fahrt stellen wir um 13:30 h das Wohnmobil mit 59.532 km zu Hause ab.

Wir sind 523 km gefahren.

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T=10

TG=411

TJ=10

J=532

S = 39.362

Dienstag, 12. November 2024

24. Dievrymeno Kalokairi

Dievrymeno Kalokairi - richtig geschrieben: διευρυμένο καλοκαίρι ist griechisch und heißt "Verlängerter Sommer".

Nachdem es Evelyn in Schottland zu kalt war und sie schon am Rande des Nervenzusammenbruches stand, haben wir diese Reise verfrüht abgebrochen und sind bereits am 04.09.2024 nach Hause gekommen.

Rasch waren diverse Erledigungen gemacht, insbesondere die Nationalratswahl per Briefwahl durchgeführt und bereits 10 Tage nach unserer Heimkehr geht es wieder los.

Samstag, 14.09.2024, 10:00 h Abfahrt mit 55.892 km.

Um 13:00 h nehmen wir bei 55.096 km unseren üblichen Kaffee in der Rinaldo Bar in Žakanje zu uns und um 17:00 h begrüßen wir bei 56.368 km Neva Bakija auf ihrem Campingplatz Bakija by the sea im Stadtteil Kumenat von Biograd. Ivan weißt uns den ersten Platz nach der Einfahrt zu und jetzt bleiben wir einmal für ein paar Tage hier. 


 

Dank Internetrecherche weiß ich jetzt, daß der Name Neva ursprünglich „vječno mlada“ bedeutet, die ewig junge. Wir genießen zwei faule Tage mit Spaziergängen nach Crvena Luka und in die Stadt, wo ich mir die gleiche Jacke wie vor ein paar Jahren kaufe, weil ich die alte in Schottland nach dem Abschiedsbesäufnis mit Thomas versaut habe. Am zweiten Abend gönnen wir uns eine Pizza in der Konoba „Casa Vecchia“ mit dem Khakibaum, der seit unserem letzten Besuch leider abgestorben ist. Wahrscheinlich war ihm der Sommer zu heiß und zu trocken.


Dienstag, 17.09.2024

Um 09:25 h fahren wir ab, nach elf Kilometern tanken wir bei der Aiming Oil Tankstelle in Polača 72,26 l Diesel um € 99,-- und dann geht’s auf die Autobahn.

Um 13:00 h überfahren wir mit exakt 56.600 km nach mindestens 30 minütigem Stauaufenthalt die kroatisch-bosnische Grenze. Die Autobahn ist auf der bosnischen Seite länger, als sie laut Google sein sollte und auch unser Navi kennt sie nicht in der neuen Länge, sodaß wir bei Čapljina vorbeifahren und erst danach auf unsere normale Straßenroute zurückschwenken. In Aladinići gibt es einmal einen Kaffee. Dann geht es weiter nach Trebinje, wo wir bei 56.716 km noch 33,62 l billigen bosnischen Diesel um KM 80,-- einfüllen und Zigaretten kaufen. Terea für Evelyn gibt es genug, aber von gelben Camel sind nur 9 Packungen vorhanden. Auch auf der bosnisch-montenegrinischen Grenze haben wir einigen Aufenthalt, obwohl nur drei Autos vor uns sind. Kurz vor Niksić machen wir Halt mit Blick über den Slano jezero mit seinen vielen Inseln. Zanki ruft mich an und befragt mich über die Gewehre seines Vaters Arno. Erst nach einer Weile erwähnt er, daß Arno am Sonntag Abend verstorben ist.



Um 17:00 h halten wir mit 56.790 km vor der Konoba Kvisko bei Niksić. Der Kellner sagt, daß der Campingplatz geschlossen ist, aber wir können dort über Nacht stehen. Es gibt halt keinen Strom und keine Sanitäranlagen. Die kleinen Gebäude mit dem Sanitärbereich sind eine Baustelle. Das typisch montenegrinische Chaos läßt keinen Schluß darauf zu, ob dort weiter gebaut werden wird, oder ob es so bleibt, wie es ist, sei es aufgrund behördlicher Anordnung oder einfach, weil dem Wirten die Lust vergangen ist.


Das Essen in der Konoba ist so gut, wie die Rezessionen es geschildert hatten. Obwohl wir nur parken ohne jede Infrastruktur verrechnet der Kellner uns für die Übernachtung € 10,--.


Mittwoch 18.09.2024, 08:50 h ab.

Unsere Reise geht über die Hauptstadt Podgorica, das ehemalige Titograd an die albanische Grenze an der Nordspitze des Shkodra-Sees, diesen entlang und über Lezha, das häßliche Tirana und das fast noch häßlichere Elbasan in die Berge westlich des Ohridsees. Bei der Abfahrt von den Bergen halten wir an einem Aussichtspunkt mit schönen Blick auf den imposanten See und die Ortschaft Lin. 


 

Mit uns halten zwei kroatische Motorradfahrer, ein Mann aus Split und eine Frau aus Šibenik. Wir beginnen eine Unterhaltung auf kroatisch. Die beiden fahren auch nach Griechenland. Daß sie in Albanien einen Österreicher treffen, der kroatisch spricht, hat sie offenbar gar nicht verwundert.

Obwohl wir zwei Hinweisschilder auf den Red Stone Beach Bar Camping bemerken, ist von einem Campingplatz nichts zu sehen. Wir fahren rein bis ins Zentrum von Podgradec und suchen dort nach Hinweisen auf einen Platz – auch nichts. Also zurück und wieder bei der ersten Einfahrt vorbei. Die zweite ist noch schlimmer. Rechtwinklig von der Straße weg, steil hinunter, schmal und schotterig. Also wieder kehrt und doch durch die erste Einfahrt. Die Zufahrt ist abenteuerlich. Schlechte Schotterstraße zwischen Gebäuderuinen. Als wir den Platz erreichen meint Evelyn zum zigsten Mal, daß dieser geschlossen ist. Ich aber steige aus und schon kommt der junge Betreiber freundlich auf mich zu und stellt sich gleich vor. Er heißt Giro oder so ähnlich klingt es zumindest. Natürlich können wir bleiben. Es gibt auch Strom. Nur das Restaurant hat geschlossen, weil tagelang schlechtes Wetter war. Um 14:45 h stellen wir mit 57.145 km den Motor ab.


Donnerstag 19.09.2024 10:20 h ab.

Der Betreiber ist nicht auffindbar, also gebe ich die € 15,-- der Putzfrau, die nur albanisch spricht, was sie aber nicht davon abhält, mir alles mögliche zu sagen, das ich nicht verstehe. Schließlich kommt Giro doch noch und das ist ein Glück, denn ich benötige, um auf dem glitschigen Untergrund wegzukommen, die Anschubhilfe von ihm und einem Arbeiter, der gerade neue Sanitärhäuschen verfliest.

Wir fahren vorerst Richtung Korca, biegen dann aber links ab zu einem kleinen Grenzübergang, bei dem wir wieder lange stehen. Die Zöllner lassen alle Albaner ihre Kofferräume öffnen, studieren die Pässe ewig und es geht nichts weiter. Dann endlich Griechenland und sofort Autobahn fast bis nach Kastoria. Kurz vorher, in Maniaki tanken wir um 13:45 h bei 57.243 km 61,12 l Diesel um € 91,--.

In Kastoria fahre ich gleich ins Zentrum und auf die Halbinsel im See, obwohl das Büchlein „Mit dem Wohnmobil durch Griechenland“ gewarnt hat, daß die Straße um den „Pilzkopf“ sehr schmal ist. Wenn man gegen den Uhrzeigersinn fährt, hat man immer Vorrang gegenüber einem allfälligen Gegenverkehr. Um 14:20 h parken wir 400 m vor der Drachenhöhle. Eine sehr schöne Tropfsteinhöhle um € 6,-- pro Person, weil es Seniorenermäßigung gibt.

 


Nach der Tropfsteinhöhle besichtigen wir auch noch das Kloster Iera Moni Panagias Mavriotissis, von dem allerdings nur die kleine Kirche offen ist.


 

Danach fahren wir gegen Evelyns Argumente 20 km Richtung Westen, um bei Nestorio zu nächtigen. Um 16:40 h erreichen wir mit 57.285 km das River Party Gelände am Aliakmona-Fluß. Alles ist verlassen, niemand da. Auch kein Kiosk geöffnet. Das Gelände selbst ist aber ein Traum. Hier können wir bleiben, wenn auch ohne Infrastruktur. Während wir noch überlegen, wo wir uns genau hinstellen sollen, kommen zwei Holländer, die den Platz auch durch die App Park4night gefunden haben. Sie entscheiden gleich wie wir.

Vor dem Schlafengehen höre ich noch einen Uhu.

Am nächsten Morgen besichtige ich noch bei Dunkelheit die verlassenen, aber offenen Sanitärräume, in denen es derzeit nur kaltes Wasser gibt und deren italienische Klos zugeschissen sind. Unter einer weggerückten Mülltonne entdecke ich einen 2 cm großen Skorpion.


Freitag 20.09.2024 08:50 h ab.

Größtenteils über Autobahn fahren wir zum Meteora Panorama Garden Camp zwischen Kalambaka und Kastraki, wo wir um 11:35 h mit 57.455 km eintreffen. Die Sandsteinfelsen sind ein faszinierender Anblick. Wir entscheiden uns, heute nur zu Fuß nach Kastraki zu gehen und erst morgen die geführte Tour um € 25,-- in Anspruch zu nehmen. Das ergibt 9.576 Schritte für einmal Einkauf und ein Bier sowie einmal zum Abendessen und zurück.



Am Samstag kommt der Kleinbus mit nur 8 Minuten Verspätung. Dann geht es hoch zum ersten Kloster Varlaam. 



Der Guide spricht ein schlechtes Englisch mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die Klöster sind ein Wahnsinn. Nach Varlaam geht es hoch zum größten, Metamorphosis oder Megalou Meteorou. 


 

Dann geht es zu mehreren Aussichtspunkten, von denen wir die Klöster des St. Nikolaus, der Heiligen Dreifaltigkeit (das am schwierigsten erreichbare) und des St. Stefan von außen besichtigen. 


 

Am Schluß gibt es noch einen Besuch des Nonnenklosters St. Barbara oder Rousanou. 


 

Der Entschluß, die geführte Tour zu nehmen war goldrichtig. Der Verkehr bei den Klöstern ist abartig. Sogar Motorräder bekommen Parkplatzschwierigkeiten.


Sonntag 22.09.2024 09:50 h ab.

Die freundliche Betreiberin hat gemeint, daß der Plan, Ioannina zu besuchen gut ist und hat uns einen neuen Campingplatz empfohlen. Da der aber 13 km südlich der Stadt gelegen ist und wir nicht wissen, ob es einen Shuttledienst gibt, wählen wir den bereits ins Auge gefassten Camping Limnipoula, wo wir um 11:50 h mit 57.562 km das Wohnmobil abstellen. 


 

Wir spazieren in die Stadt, besichtigen die Burg mit innerer Zitadelle samt Ali Paschas Grabmahl in dem seine kopflose Leiche ruht.


 

Ali Pascha hatte sich mit seinem Sultan zerstritten, schließlich gegen ihn Krieg geführt und wurde enthauptet. Auch die Fethiye-Moschee und das Silberschmiedmuseum schauen wir uns an und bringen es so auf immerhin 11.093 Schritte.


Montag 23.09.2024 10:20 h ab.

Um 12:50 h erreichen wir mit 57.686 km das Camp Asteria. Niemand da. Auf mein Läuten an der Hausglocke rührt sich auch nichts. Evelyn macht eine Runde über den Platz. Wir lassen uns unter dem Vordach des Hauses auf dort aufgestellten Möbeln nieder und warten. Vielleicht haben sie Siesta. Nach einer Weile kommen Deutsche, die offenbar hier campieren, zurück. Sie sagen, daß wir uns im Restaurant anmelden sollen. Dann geht alles ziemlich reibungslos.


 

Wir verbringen 5 Nächte auf diesem Platz. Abgesehen von einmal Nudeln gehen wir jeden Abend in das campeigene Restaurant, das neben dem ständigen Speisenangebot laut Karte auch täglich mehrere verschiedene griechische Gerichte anbietet.


 

Der Strand ist nicht Sand, sondern Kies und wir absolvieren täglich Spaziergänge.


 

Gleich am ersten Tag ziehe ich mir eine Verletzung an der Unterseite des zweiten Zehs zu, die ich gar nicht als solche bemerke. Ich meine, ich hätte durch einen Tritt auf einen größeren Stein zwischen den Fußballen Nerven beleidigt.


Samstag 28.09.2024 10:00 h Zeit zum Aufbruch.

Bei einer Axon Tankstelle fülle ich 48,88 l Diesel um € 71,60 in den Tank.

Weiter geht es nach Lefkada. Um 11:05 h sind wir mit 57.731 km kurz vor der Brücke auf die Insel und besichtigen die Festung Agia Mavra. Heute ist europäischer Tag der Kultur, daher ist der Eintritt frei.


 

Flott geht’s weiter Richtung Süden und um 13:30 h stellen wir das Wohnmobil mit 57.763 km im Poros Beach Camping ab.


 

Die Bucht ist nicht sehr groß, sodaß sich nur begrenzte Spaziergänge nach beiden Richtungen ausgehen.

Gleich am ersten Abend bemerken wir die Verlängerung des Sommers, nachdem wir vom Abendessen im Dunkeln nach Hause gehen und uns trotz kurzer Hose und T-Shirt angenehm warm ist.

Einmal gehe ich sogar ins Wasser, aber als einige 10 cm große Fische daherkommen und mich in die Waden zwicken, lasse ich das wieder.

Wir bleiben vier Nächte und Evelyn bemerkt die Verletzung unter meinem Zeh, die sich durch die Verschmutzung entzündet hat, sodaß der Fuß geschwollen ist. Also Bepanthensalbe.


Dienstag 01.10.2024

Um 10:15 h nehmen wir Abschied vom Camp Poros Beach, fahren zurück aufs Festland, besichtigen die Ruine Grivas und um 15:30 h halten wir im Camp Aginara. Kilometerstand 58.041 km.


 

Das Betreiberehepaar spricht ausgezeichnet Deutsch und ist sehr freundlich. Es gibt eine nette Sunset-Bar. 


 

Am ersten Abend gehen wir in eines der Restaurants des Nachbarplatzes Ionio-Camping. Nicht schlecht, aber verhältnismäßig teuer. Der Campingplatz Ionio an sich gefällt uns gar nicht. Zu sehr „geleckt“. Das Richtige für Piefke, die hier auch in großer Zahl anzutreffen sind. Hier ist der Strand schon überwiegend sandig. Wieder bleiben wir vier Nächte. Die Tage verbringen wir mit Spaziergängen. 


 

Nachdem die Betreiber einige Hühner halten, die auch frei auf dem Platz herumlaufen und ständig gackern – auch die Hähne krähen – frage ich die Betreiberin, ob sie Eier verkauft. Nein, tut sie nicht, aber sie schenkt mir 8 Stück. Für diese Freundlichkeit kaufe ich ihr 5 l ihres Olivenöls um € 47,50 ab und runde den Preis auf. Am 04.10. bläst ein frischer Tramontana (wie der hier heißt, weiß ich nicht). Am Abend (es ist unser letzter Abend hier) entdecken wir, daß auch dieser Campingplatz ein Restaurant hat. Typisch griechisches Essen und viel besseres Preis-Leistungsverhältnis als im Camp Ionio.


Samstag 05.10.2024

Um 10:45 h machen wir uns auf. Zuerst 10 km zurück nach Norden zur fränkischen Festung Chlemoutsi, 

 


dann geht es wieder Richtung Süden zum Camp Tholo, wo wir um 13:45 h mit 58.139 km den Motor abstellen.

Der Campingplatz Tholo hat den bisher schönsten Sandstrand. Feinster Sand und das kilometerweit in beide Richtungen. 


 

Der Betreiber war bei der Begrüßung etwas mürrisch. Als nach ein paar Tagen ein Ehepaar aus Steyr auf den Platz kommt, erfahren wir von ihnen, daß er der freundlichere von zwei Brüdern ist, die den Platz gemeinsam bewirtschaften. 


 

Das Platzrestaurant ist das bisher schlechteste, das wir besucht haben, zu Tode gekochtes Gemüse, aber sonst gibt es hier weit und breit nichts. Zum nächsten Minimarkt sind es 3,5 km mit dem Fahrrad über eine holperige Schotterstraße durch Olivenhaine. Gottseidank gibt es eine nette Strandbar.




Mittwoch 09.10.2024

Um 09:40 h geht es ab. Trotz der negativen Seiten fällt der Abschied von dem schönen Strand schwer. Vielleicht schauen wir auf der Rückreise noch einmal vorbei. 

 

Der Fisch war sicher ungeimpft und ist deshalb an Corona gestorben. Und Putin ist schuld. Man hat seinen Paß in der Nähe gefunden.

Nach kurzer Fahrt tanken wir bei einer Aegaen-Tankstelle 49,18 l Premiumdiesel um € 71,21. Wir haben total Glück mit der Wahl der Tankstelle. Anscheinend haben die einen persönlichen Feiertag, weil der Premiumdiesel an diesem Tag gleich viel kostet, wie der normale und außerdem die Tankstelle um mindestens 6 Cent pro Liter billiger ist, als alle anderen in weitem Umkreis.

Ober der Bucht von Navarino machen wir einen Fotostop. Diesmal von der Höhe aus. Von unten hatten wir die Bucht ja schon im Frühjahr des Vorjahres besichtigt.


 

Um 12:15 h landen wir mit 58.228 km im Camp Methoni, wo wir sehr freundlich empfangen werden.

Gleich danach spazieren wir in das Örtchen und zurück. 


 

Am nächsten Tag besichtigen wir (zum zweiten Mal nach 2023) die gigantische venezianische Festung. Durch Google erfahre ich, daß die zwei kleinen Gebäude mit den durchlöcherten Dachkuppeln während der Zeit der türkischen Herrschaft errichtet wurden und Hamams waren. Wir kaufen im Miniminimarkt etwas Gemüse und Wurst und im zweiten Markt kaufe ich Camel-Zigaretten um € 4,30 die Packung.

 


Am Abend speisen wir im Camprestaurant wirklich hervorragend. Das Dinner ist des 10. Oktobers würdig. Gebratener Fetakäse mit überbackenen Paradeisern und Chili in genau der richtigen Schärfe, ein traumhafter Salat aus Rucola (griechisch: Arugula), Babyspinat, Häuptelsalat und Kirschparadeisern mit einem Balsamicodressing und Parmesan, Gedünstetes Rindfleisch in einer Paradeisersauce mit Pommes frites, letztere hausgemacht und grob, sodaß sie heutzutage wohl eher „wedges“ genannt werden würden.


Samstag, 12.10.2024

Um 11:15 h brechen wir auf und fahren nach Foinikounta. Das Dorf wird mit hartem „T“ geschrieben, trotzdem sprechen die Griechen es wie Finikounda aus. 

 


Kurz vor dem Ort gibt es hintereinander drei Campingplätze. Wir wählen den mittleren, Camping Thines. Um 11:45 h stellen 58.237 km den Motor ab, nachdem ich ein äußerst kompliziertes Einparkmanöver absolviert habe. Sehr freundlicher Empfang, ein sehr um das Wohl der Gäste besorgter, junger Mann, gleich über der wenig befahrenen Straße beginnt der Strand, der hier aus grobem Sand besteht. Der Nachteil: Wie Hühnerhaltung in Legebatterien. Dicht an dicht stehen die Wohnmobile und -wägen. Eine Freude für die Piefke. In ein paar Tagen gewöhnen sogar wir uns ein bißchen daran. Der Spaziergang in den Ort dauert ungefähr 25 Minuten. Am ersten Abend essen wir im "I Elena", von dem man einen traumhaften Blick auf das Hafenbecken, den Strand und die Ortschaft hat.

 


Am zweiten Abend gehen wir ins "Omega". Eine uralte Griechin betätigt sich hier als Alleinunternehmerin. Köchin und Kellnerin und Chefin zugleich. Dementsprechend lange ist die Wartezeit. Aber wenn man die überstanden hat, kümmert sich die Alte sehr liebevoll um einen. Sie spricht nur griechisch und merkt auch an unseren Handzeichen, daß wir diese Sprache nicht beherrschen. Das hindert sie nicht daran, uns mit einem Schwall griechischer Worte einzudecken. Das Essen ist gut und bodenständig.



Dienstag, 15.10.2024

Um 10:15 h geht es ab. Nach kurzer Strecke empfiehlt das Navi links abzubiegen, obwohl die Straßenschilder den Weg geradeaus weisen. Wir folgen dem Navi und so geht es durch die Berge. Drei Kilometer kürzer, aber eine schlechte Straße. Nach einer Stunde, also um 11:15 h stellen wir im Camping Koroni mit 58.257 km den Motor ab.



Mit Patrizia und Kim werden wir uns erst morgen treffen. Wir spazieren nur ein bißchen den Strand entlang und essen dann im Strandbeisel unter dem Campingplatz zu Abend. Das Essen ist außergewöhnlich gut. Am nächsten Tag geht es dann rein nach Koroni, ein bißchen herumspazieren, Einkaufsmöglichkeiten erkunden und schauen, wo die Blues Bar „Roses“ ist, in der wir uns mit unseren Freunden treffen wollen.


 

Am Abend treffen wir fast gleichzeitig mit den ausgewanderten Schweizern beim Roses ein. Die Unterhaltung ist gut und nach einiger Zeit kommt auch Brigitte, die ebenfalls hier zu Besuch ist, zu uns. Am Heimweg zählt das Handy die Schritte schon für den nächsten Tag. - Heute wegen gestern geschlossen. Aber es reicht für einen Spaziergang nach Koroni, einkaufen, Hafenrunde und danach ein Bier im Strandbeisel. 


 

Am Freitag gehen wir sogar durch das Dorf, über den Berg zum südlichen Strand. Der ist viel schöner, als der nördliche. Schade, daß hier kein Campingplatz ist. 

 


Samstag fahren wir mit den Schweizern in Kims Lieblingsmarkt, den Baumarkt im Nachbarort Harokopio, um Kanister für das noch zu erwerbende völlig frisch gepresste Olivenöl zu kaufen. Am Sonntag holen uns Patrizia und Kim um 10:30 h ab und wir fahren nach Tsapi. Dort übergeben wir Maria unsere Kanister. Das Öl werden wir später erhalten. Nach dem Essen stößt auch ein Wiener mit seiner russischen Lebensgefährtin Ala zu uns. Die beiden leben seit langem vier Monate im Jahr am Camping Tsapi und wollen sich jetzt ein Haus kaufen. Die Schweizer haben es ihnen gestern gezeigt.



Montag, 21.10.2024

Abfahrt nach Bezahlung von € 182,40 für sechs Nächte (davon € 42,-- für Strom!) um 09:50 h, Ankunft im Camping Loutsa um 10:50 h mit 58.278 km.

Der Platz hat zwar eine ähnliche Ordnung wie der Camping Thines, aber wenigstens mit mehr Abstand zwischen den Mobilen und mit mehr Fläche vor dem Wohnmobil um sich auszubreiten. Er gefällt uns besser als der Thines. Am nächsten Morgen gibt es frisches Brot, das ausgezeichnet ist. So gestärkt spazieren wir die 2,5 km nach Foinikounta und nach einem Kaffee bzw. Bier dort zurück.



Schnell vergeht die Zeit in Loutsa. Später lerne ich, daß "Loutsa" auf deutsch "Bad" bedeutet. Wir übernehmen die temporäre Verköstigung eines grau-weißen, kastrierten Katers, den ich „Hackelkropf“ nenne, nachdem er das billige Katzenfutter aus dem Supermarkt verweigert und sich auf Whiskas kapriziert.



In der Gegend muß es jede Menge Goldschakale geben, die man nächtens heulen hört.



Zweimal besuchen uns Patrizia und Kim und wir gehen mit ihnen gemeinsam essen. Beim ersten Mal bringen sie uns das bei Maria bestellte völlig frisch gepresste Olivenöl und wir speisen im „To Karavi“ - „Das Boot“ wo ich ein so ausgezeichnetes Gyros, wie ich selten eines gegessen habe, genieße. Beim zweiten Mal hat das To Karavi schon saisonal geschlossen und wir essen im „Elena“, wo ich Barbuni verzehre, Rotbarben, die auf griechisch gleich heißen, wie auf kroatisch. Weil Zigaretten in Foinikounta kaum zu erlangen sind, bringen uns unsere Freunde beim zweiten Mal mit, was Kim in ganz Koroni zusammenkaufen konnte.



Einmal spazieren Evelyn und ich zur „einsamen“ Bucht im Südosten. Nach einem interessanten, leicht abenteuerlichen Weg durch die Macchia stellen wir fest, daß die Bucht gar nicht so einsam ist. Ein weiterer Wanderer ist von der Hauptstraße heruntergekommen, ein Ehepaar sitzt am Strand und in einem kleinen vor Anker liegenden Motorboot vertreibt sich ein junger Mann (vielleicht der Sohn des Ehepaares, vielleicht auch ihr Charterskipper) die Zeit mit Angeln.



Nach ein paar Tagen entdecken wir, daß das kleine Strandbeisel im Osten des Campingplatzes nett ist, und ab da gehen wir täglich auf einen griechischen Kaffee bzw. ein Bier hin. Zweimal essen wir dort sogar griechischen Salat und Clubsandwich.



Evelyn badet noch täglich im Meer.



Schließlich entscheiden wir, daß wir doch nicht bis zum allerletzten Tag hier bleiben und am


Mittwoch, den 06.11.2024 brechen wir nach Zahlung von € 400,-- für 16 Nächte um 10:50 h auf.

Eigentlich wollte ich noch den Nemouta Wasserfall besuchen, weil aber eine Baustelle vor Filiatra eine Umleitung erzwingt, die Zeit kostet, fahren wir direkt zum Camping Aginara, wo wir um 15:00 h mit 58.464 km eintreffen.

Jetzt merkt man, daß auch ein verlängerter Sommer einmal zu Ende geht. An manchen Bäumen beginnen sich die Blätter zu verfärben und es ist nicht mehr so richtig heiß. Nur in der Sonne ist es noch mit kurzer Hose und T-Shirt angenehm. Am Donnerstag gibt es für Evelyn das letzte Bad im Meer.


 

Am Freitag, den 08.11.2024 ist der Himmel komplett bedeckt, was uns den Abschied erleichtert. Nachdem ich noch am Vormittag bezahlt habe, brechen wir um 13:20 h auf Richtung Patras.

Bei 58.498 km tanken wir noch einmal 35,62 l billigen griechischen Diesel um € 53,-- ins Wohnmobil.

Das Navi führt uns zuerst zum alten Hafen von Patras, weil ich einen von der Park4night-App empfohlenen Parkplatz für die Wartezeit auf die Fähre eingegeben habe. Nach einigem Umweg parken wir um ca 15:00 h im neuen südlichen Hafen. Check in für die Fähre ist erst um 17:00 h möglich. Beim Check in erfahren wir, dass wir weitere zwei Stunden bis zum Embarking warten müssen. Ein Kontrolleur durchsucht das ganze Wohnmobil innen und in Heckgarage und Gasflaschenfach. Wonach er sucht, weiß ich nicht. Versteckte Flüchtlinge? Dann warten wir noch einmal annähernd zwei Stunden in einer Kolonne, bis wir auf die Fähre „Claudia“ der Anek Reederei fahren können, wo wir das Wohnmobil mit 58.555 km abstellen.

Die Fähre ist die lausigste von allen bisher von uns benutzten. Mit meistens knapp über 20 Knoten geht es zuerst nach Igoumenitsa und nach einem Aufenthalt von 03:00 h bis ca. 06:00 h den Rest des Ionischen Meeres und die ganze Adria hinauf nach Norden.

Die albanische Küste im Morgenlicht


Am Sonntag legen wir pünktlich um 07:30 h im Hafen von Venedig an. Um 08:30 h fahren wir von der Fähre runter. Die Guardia di finanza fragt jeden Fahrer, wieviel Zigaretten und Spirituosen er mit hat.



Nach einer Fahrt mit angenehm wenig Verkehr stellen wir das Wohnmobil um 11:25 h mit 58.810 km zu Hause ab.


Wir sind 2.918 km gefahren.



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T=58

TG=401

TJ=147

J=12.896

S = 38.839