Sonntag, 7. Juni 2020

3. Izola

Thomas hat sich in den Kopf gesetzt, seglerisch auf eine Seascape 24 upzugraden. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, zuerst einmal ein Probesegeln zu absolvieren, hatte er sofort mit Andreas Hanakamp einen Termin für den 6.6. in Izola vereinbart. Wir fuhren also 
Freitag, den 05.06.2020 um 10:50 bei 105.018 km los. Da wir noch die slowenische Autobahnvignette beim ARBÖ und einen Satz Ersatzlampen beim Falle kauften, war es 11:30 bis wir bei Maria Gail auf die Autobahn auffuhren. Glücklicherweise war wenig Verkehr und obwohl ich maximal 110 km/h fuhr, kamen wir gut voran. In Villach hatte es beim Einräumen des Wohnmobils stark geregnet, unterwegs wechselten sich Regen, Starkregen und Sonnenschein innerhalb weniger hundert Meter ab. Bei der Raststätte Ravberkomanda legten wir eine Kaffee- und Zigarettenpause ein und bereits um 14:30 parkten wir das Wohnmobil auf dem Stellpatz in der Tomažičeva ulica. Dort befindet sich ein riesiger Asphaltparkplatz, dessen rechte Seite komplett für Wohnmobile reserviert und mit 17 Stellplätzen und 16 Stromanschlüssen ausgestattet ist. Außer uns parkten erst drei andere Wohnmobile. Als ich die Kabel für den Stromanschluß herausholte, mußte ich feststellen, daß die Dichtungen der Außenboxen nicht mehr die besten waren. Bei der Fahrt durch starken Regen war etwas Wasser eingedrungen.
 

Wir gingen gleich die dreihundert Meter zur Marina und fanden auch rasch zwei Seascape 24 die mit dem Bug zum Kai vertäut waren. Sie schauten toll aus. 

Am Rückweg machten wir beim Kiosk „Delfinček" für ein Bier und einen Radler Halt. 

Danach gingen wir nochmals zur Marina, weiter ins Ortszentrum und drehten eine Runde durch Izola. Der Unterschied zu anderen Städtchen der östlichen Adriaküste ist, daß in den Gäßchen Izolas überhaupt keine Läden oder Lokale zu finden sind, sondern ausschließlich Wohnhäuser. 

Das Warten auf Thomas wurde ganz schön lang. Er informierte uns laufend über Stau beim Karawankentunnel, Stau nach Ljubljana wegen eines Unfalles und später noch einen Unfall. Endlich um 19:30 traf er ein. Wir waren alle schon hungrig und gingen sofort ins Restaurant „Parangal“. Die Frauen teilten sich ein Risotto, Thomas und ich nahmen einen Branzin u peći, beides war ausgezeichnet. 

Bei der Rückkehr mußten wir feststellen, daß die Stellplätze fast alle vollgeparkt waren und noch weiter bis Mitternacht kam ein Camper nach dem anderen. Nach einem Schluck Rum und ein paar Bieren im Wohnmobil ging es ab in die Heia. 

Samstag, 06.06.2020 
Evelyn beschwerte sich, daß ich sie bis 09:00 schlafen habe lassen. Trotzdem haben wir es pünktlich um 10:00 zum Boot geschafft. Andreas Hanakamp war auch pünktlich und wir gingen sofort an Bord. Abgelegt durch rückwärts Rausziehen mit der Muring und dann sofort die Segel gehisst. Schon sind wir aufkreuzend aus der Marina gesegelt. Geil.

Draußen am Meer machten wir ein paar Kreuzschläge um uns von einem Regattafeld zu entfernen, das auf den Start wartete und dann ging es hart am Wind ab Richtung Piran. Die 24er segelte super. Leichtfüßig und gutmütig. Kurz vor Piran drehten wir um und hissten den Gennaker. Da ging es erst richtig los. Die Logge ging nie unter 6 Knoten und Andreas ermittelte, dass wir an Fahrt über Grund noch um einen Knoten schneller waren. Bei der Rückkehr ging es zu meiner großen Freude ebenfalls unter Segel wieder in die Marina hinein. Im vorletzten Becken fuhr ich einen Aufschiesser und wir bargen das Groß, 10 m vor dem Liegeplatz rollte Andreas auch die Genua weg. 
 

Nach dem Aufräumen des Bootes ging es in die Villa Ranieri auf Pizza und Nudel. Wir besprachen ein paar Daten und Details mit Andreas, der sich danach verabschiedete. Mittlerweile war es 15:00 geworden und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abendessen mit Bier im „Delfinček" und Bier beim Wohnmobil, die Frauen lasen und Thomas und ich besprachen die seglerische Zukunft. 

Am Abend ging es wieder ins „Parangal“. Diesmal war das Essen nicht so gut. Ich hatte mit meinen Sardinen vom Grill noch Glück, die gemischte Muschelplatte der Frauen war sehr schwach, Thomas' Cevapcici waren so ziemlich die schlechtesten, die ich in Ex-Jugo gegessen habe. Das Ende des Tages verlief gleich wie am Vorabend. 

Sonntag 07.06.2020 
Alle haben lang geschlafen. Sogar ich bis halb acht. Die Bittighofers gar bis halb neun. 

Frühstückseier, Kaffee und dann spazierten wir am Meer Richtung Piran, soweit der Weg ging. Am Ende fanden wir ein nettes Platzerl mit Palettenbänken unter Bäumen und genossen den Blick aufs Meer. Nachdem es beim Aufstehen noch wolkenlos gewesen war, zog es mehr und mehr zu und als wir gegen halb zwölf unsere Schritte zu den Wohnmobilen lenkten, türmten sich ziemlich dunkle Wolken. So fiel der Abschied leichter. 

Die Rückfahrt verlief ereignislos. Beim Tanken in Villach stellte ich fest, daß ich den Verbrauch auf 11,84 l/100 km gedrückt hatte. Beim letzten Tankstopp waren es noch 12,3 l/100 km gewesen. Bei Kilometerstand 105.433 km, also nach 415 gefahrenen Kilometern, übergaben wir um 15:00 das Wohnmobil fliegend an Peter, der nach Graz fuhr.
 
T=3
TG=15

S=1.954

 
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