Sonntag, 28. Juni 2020

4. Lesachtal

Eigentlich sollte dieser Blog ja so etwas wie ein Fahrtenbuch für das Wohnmobil werden. Zur Zeit sieht es so aus, als würde er auch ein Klettersteigbuch. Schon ungefähr 14 Tage zuvor hatten wir geplant, für ein paar Tage ins Lesachtal zu fahren. Zuerst wollten wir den Klettersteig in der Millnatzenklamm gehen und dann auf den Plöckenpaß fahren oder irgendwo im Gailtal andere Klettersteige aufsuchen. Doch wie so oft kam es anders. Am 

Mittwoch den 24.06.2020 ging es los. Abfahrt war um 09:25 bei 106.989 km. Wir fuhren durch das Gailtal bis Kötschach-Mauthen und dann weiter nach Westen hinauf ins Lesachtal. Ich hatte ja schon gewußt, was auf uns zukommt und ich fand es auch gar nicht schlimm, aber Evelyn machte die kurvenreiche, manchmal steil ansteigende Lesachtalstraße nervös. Noch nervöser wurde sie, als wir in Klebas scharf rechts abbiegen und eine sehr schmale Straße steil hinauf nach Tscheltsch und weiter nach Ladstatt fahren mußten. Sie hegte solche Befürchtungen, daß wir letztendlich nicht weiterkommen würden, daß ich schließlich 2,5 km vor dem Einstieg zum Klettersteig bei einem schönen großen Bauernhof stehenblieb, um Auskunft einzuholen. 

Der Bauer war eine würdige Type. Seine erste Äußerung war: „Der Klettersteig ist zu.“ Dann kam er darauf zu sprechen, daß nach einem Sturm im Vorjahr sehr viele umgestürzte Bäume herumliegen würden und er als Errichter des Klettersteiges diesen erst freigeben würde, wenn alles aufgeräumt sei, daß man aber im wirklichen Leben ruhig gehen könne, es sei halt auf eigene Gefahr, er übernähme keine Haftung. 

Er erwies sich als ausgesprochen redselig und ich erfuhr, daß er Alpinpolizist sei, bei der Bergrettung, daß er früher viel geklettert sei und vor ein paar Jahren lange nachgedacht habe, ob er sich in die Niederungen der Klettersteiggeher hinabbegeben sollte, daß er 6000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in den Klettersteig und den Walderlebnisweg investiert habe, daß seine Frau Villacherin aus Vassach sei und daß er mit Micha Tiefenbacher in die Schule gegangen sei. Mit einem Blick auf meine Sebago-Docksides Segelschuhe meinte er, daß der Steig mit diesen Schuhen vielleicht doch nicht begangen werden sollte und als ich antwortete, daß ich dafür andere Schuhe mithätte, konterte er gleich, daß er wisse, daß ein Mensch, der eine Löffler Berghose trägt, auch über anderes Schuhwerk verfügt. Schließlich war auch Evelyn dazugekommen und wir beendeten das Gespräch mit der Auskunft, daß schon einmal ein 34-Sitzer Bus bis zum Parkplatz beim Einstieg gefahren sei. 

Der Klettersteig selbst gefiel mir gut, besser als Evelyn, die meinte, daß er „ein bißchen leicht“ gewesen
sei. Landschaftlich war er wunderschön, allerdings hatte er nur eine einzige etwas schwierigere Stelle. Da gab es sogar zwei Varianten. Rechts vom Wasserfall hinauf „B/C“ oder links „C/D“. Ich meinte, daß ich die C/D-Stelle schaffen könnte. Es wäre meine erste gewesen. Nach einer Weile der Besichtigung erinnerte ich mich aber daran, daß ich mich etwas schwach fühlte und so ging auch ich – wie Evelyn von Haus aus – rechts. 

Nach dem Abstieg hatten wir noch einen kurzen Aufenthalt beim letzten Bauern. Der hatte in seiner Hofdurchfahrt Siloballen so abgelagert, daß ich nur langsam und vorsichtig mit dem Wohnmobil zwischen Siloballen und Zaun durchbasteln konnte. Und genau an dieser Langsamkeit scheiterte das Ganze. Der Untergrund war weich und mit vollem Wassertank sanken wir mit den Rädern so tief ein, daß wir fast stecken geblieben wären. Mit Schwung wäre es gegangen, aber für eine schnelle Durchfahrt war mir die Sache zu eng. Also warten, bis der Bauer sich vom Mittagsschlaf erhoben hatte, um einen Siloballen beiseite zu schaffen. 

Nun machten wir uns auf zum „Panoramacamping Lesachtal“. Dort war alles zu. Ein Zettel an der Haustür verwies Lieferanten auf eine Handynummer. Ich rief sie an und es meldete sich der Eigentümer. Der Pächter sei nicht da, er habe einen Arzttermin und käme erst morgen. „Stellt Euch irgendwo hin und zahlt morgen, wenn ihr fährt. Wenn der Pächter dann noch immer nicht da ist, zahlt ihr eben nix. Strom ist eingeschalten, die Sanitärräume sind offen.“ 

Es wurde ein beschaulicher Spätnachmittag und Abend auf einem schönen Naturplatz mit blauem
Himmel. Nur die höchsten Gipfel der Karnischen Kette waren in Wolken gehüllt. Zum Abendessen gab es Paradeiser und Mozarella ohne Basilikum und mit Sonnenblumen- statt Olivenöl. Geschmeckt hat es trotzdem. 

Donnerstag, 25.06.2020 
In der Nacht hatte es zugezogen und irgendwann wurde ich wach und stellte fest, daß es in Strömen regnete. Gleich schlief ich wieder ein und schlief noch besser, während der Regen auf das Dach trommelte. Als ich um 06:00 aufstand, schreckte irgendwo in der Nähe ein Reh lange und ausdauernd. Der Himmel war komplett bedeckt und der Regen wechselte immer wieder zwischen Nieseln, Landregen und Guß. Schon um halb sieben läuteten rundherum alle möglichen Kirchenglocken. Kirchen und Kirchlein gab es hier etliche. Beim Frühstück konsultierten wir unsere Wetter-Apps und stellten fest, daß es in Nordtirol noch am schönsten wäre. Evelyn meinte, wir sollten Innsbruck besuchen. Es sei eine schöne Stadt und sie schon lange nicht mehr dort gewesen. 

Wir packten also unsere Sachen. Der Pächter war noch immer nicht da und so verließen wir den schönen Platz nach einer Gratisnacht Richtung Westen. Über Maria Luggau, Sillian, Brixen ging es nach Bruneck und dann über die Brennerautobahn nach Innsbruck. Dort hatte Evelyn schon den Campingplatz Kranebitten ausgewählt, der von der Autobahn aus rasch zu erreichen war. Schnell fanden wir heraus, daß der allerschönste Stellplatz noch frei war und nahmen ihn in Beschlag. Die Bushaltestelle war nur wenig mehr als 100 m entfernt und wir nahmen den K-Bus und dann die 2er Tramway bis zum Terminal Marktplatz. Wir spazierten durch die Maria Theresienstraße, zum Goldenen Dachl und weiter bis zum Terminal der Nordkettenbahnen. Ich hatte mich richtig erinnert, daß man zuerst mit dem Schrägaufzug zur Hungerburg mußte, dann mit der Gondel zur Seegrube und schließlich mit einer weiteren Gondel bis zum Hafelekar. Von dort ging ein Klettersteig bis zur Frau Hitt. Allerdings war die Zeit wegen seiner Länge von ca. 3 km mit 5 h angegeben. Evelyn meinte, dies sei zu lange und außerdem wäre es um diese Jahreszeit in der Seehöhe von 2.300 – 2.400 m zu kalt. 

Wir beschlossen daher, in einem Gasthaus zu Abend zu essen und wählten den Stiftskeller. Ausgezeichnetes Gulasch mit Brezenknödel und dazu ein Augustiner Edelstoff!  

Zurück fuhr uns der K-Bus durch abenteurliche Gäßchen bis zum Campingplatz. Dort begann ein ausgiebiges Studium von Kletter-Apps, Wetter-Apps, Navi und Evelyns Buch „Klettersteigführer Österreich“. Evelyn wollte gerne wieder die Pirknerklamm bei Oberdrauburg gehen, die uns im Vorjahr recht schwer vorgekommen war, um zu sehen, wie sie uns jetzt von der Hand ging. Dies wollten wir aber am Samstag Vormittag machen, um danach nach Villach zurückzukehren und dort spätestens am frühen Nachmittag einzutreffen, war doch am Abend eine Grillerei mit Hajkos „Nochnichtschwiegereltern“ angesagt. Was also morgen? Wir erörterten zahlreiche Möglichkeiten, aber ich fand rasch einen Klettersteig, von dem ich annahm, daß er Evelyn sehr gefallen würde. Den Hausbachfall-Klettersteig bei Reit im Winkl. Ich lenkte daher das Gespräch immer wieder auf diesen und schließlich fiel auch die Entscheidung dafür. 

Freitag 26.06.2020 
Tagwache war für mich wieder um 06:00 aber im Gegensatz zu sonst verzichtete ich ab 07:00 auf jegliche Geräuschtarnung und machte Frühstück, sodaß wir um 09:25 den Campingplatz verlassen konnten. Bezahlt hatten wir schon gestern € 31,--. Wir glitten mit 90 km/h über die dauerbeschränkte Inntalautobahn bis Kufstein Nord und fuhren dann über Ebbs und Kössen nach Reit im Winkl. 

Wie der Klettersteigführer versprochen hatte, war der Zustieg sehr kurz. Vom großen Parkplatz beim Feuerwehrhaus und der Festhalle zur Kirche in ca. 5 min und von dort hinauf über den Barfußparcours zum Einstieg in weiteren 10 min. Der Steig sah von unten recht harmlos aus, aber hatte es in sich. Nach wenigen Aufstiegsmetern eine lange Querung an einer fast senkrechten Wand mit Stellen, wo die Tritte spärlich waren und die Arme – vor allem beim Umhängen der Sicherung – müde wurden.  Schließlich kamen wir zu einer Stelle, bei der es kurz überhängend senkrecht hinaufging. Vor uns ging ein Pärchen und der Mann – ein Kerl, größer als ich, mit muskelbepackten Armen – gab auf. Diese Stelle würde er nicht schaffen. Also mußten wir warten, bis er schwierig ein paar Meter zurückgeklettert war, um sich dann auf einen „Notausstiegsweg“ hinunterzuhandeln. Während des Staus hatte ein weiteres Pärchen – zwei junge Leute – aufgeholt und wir gaben ihnen den
Vortritt. Die überhängende Stelle, an der der Muskelprotz aufgegeben hatte, bewältigten wir ohne große Schwierigkeiten, mir erschien sie sogar leichter, als die Querung zuvor, bei der ich und auch Evelyn einmal sogar Probleme mit dem Umhängen der Sicherung gehabt hatten. Danach kam ein kleines Rastplatzerl und dann die Seilbrücke, die die Hälfte des Steiges markiert. Der zweite Teil war Gottseidank leichter als der erste und wies nur eine einzige Schwierigkeit mit einem leichten Überhang auf, den ich noch leichter als Evelyn meisterte, vermutlich eine Frage der Körpergröße. Oben angelangt freuten wir uns sehr und waren stolz auf uns und aufeinander. Ein echt lässiger Steig. 

Zurück in Reit im Winkl stellten wir fest, daß wir vom Wohnmobil bis zurück knapp weniger als zwei Stunden benötigt hatten, also eine sehr gute Zeit. Evelyn verbot mir wegen der bevorstehenden Fahrt das Bier, von dem ich meinte, wir hätten es uns verdient, und so lenkten wir das Wohnmobil über St. Johann in Tirol, Kitzbühel, Paß Lueg und den Felbertauern nach Lienz. Nach einem Lebensmitteleinkauf für einen abendlichen Wurstsalat fuhren wir die letzten Kilometer zum Campingplatz Seewiese am Tristacher See.

Ein herrlicher Platz. Es ist tatsächlich eine Wiese mitten im Wald. Der Tristacher See ist klein, man
umrundet ihn zu Fuß in 20 min, aber sehr idyllisch gelegen. Während ich in der untergehenden Sonne vor dem Wohnmobil saß und an diesem Blog schrieb, schreckte im Wald wieder ein Reh. 

Samstag 27.06.2020 
Daß ich erst spät erwachte und aufstand, war nicht die Ursache, daß wir spät losfuhren, aber durch Evelyn's Getschure wurde es halb elf, bis wir den Campingplatz verließen. Nach kurzer Zeit hatten wir Pirkach erreicht. Wir fanden auch relativ bald einen Parkplatz für das Wohnmobil und gingen zum Einstieg des Pirknerklamm-Klettersteiges. Der Anfang ging leicht von statten, aber bei der ersten Seilbrücke war ein gewaltiger Stau. Eine Zehnergruppe von (wahrscheinlich) Ungarn mit zwei Bergführern und vielen Anfängern brauchte eine Ewigkeit, um die Schlüsselstelle zu überwinden. Endlich kamen auch wir an die Reihe und wunderten uns beide, wie leicht diese Stelle, die uns im Vorjahr große Probleme bereitet hatte, von statten ging. Danach hatten wir auch immer wieder Aufenthalte, weil noch eine Gruppe von vielleicht acht Personen uns zum Warten zwang. Aber schließlich nach 2 Stunden waren wir durch und freuten uns über die Leichtigkeit mit der wir diesmal den Steig durchgangen waren. 

Die Heimfahrt nach Villach verging ohne Besonderheiten. Beim Tanken in Steinfeld ermittelte ich einen Verbrauch von 11,3 l. Um 15:30 trafen wir zu Hause ein. Bei 107.642 also nach 653 Kilometern stellte ich das Wohnmobil ab und sogleich machten wir uns bereit für die Grillerei mit Simone's Vater, Stiefmutter und Großeltern. 
 
T=4
TJ=19
TG=19

S=2.607












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Sonntag, 7. Juni 2020

3. Izola

Thomas hat sich in den Kopf gesetzt, seglerisch auf eine Seascape 24 upzugraden. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, zuerst einmal ein Probesegeln zu absolvieren, hatte er sofort mit Andreas Hanakamp einen Termin für den 6.6. in Izola vereinbart. Wir fuhren also 
Freitag, den 05.06.2020 um 10:50 bei 105.018 km los. Da wir noch die slowenische Autobahnvignette beim ARBÖ und einen Satz Ersatzlampen beim Falle kauften, war es 11:30 bis wir bei Maria Gail auf die Autobahn auffuhren. Glücklicherweise war wenig Verkehr und obwohl ich maximal 110 km/h fuhr, kamen wir gut voran. In Villach hatte es beim Einräumen des Wohnmobils stark geregnet, unterwegs wechselten sich Regen, Starkregen und Sonnenschein innerhalb weniger hundert Meter ab. Bei der Raststätte Ravberkomanda legten wir eine Kaffee- und Zigarettenpause ein und bereits um 14:30 parkten wir das Wohnmobil auf dem Stellpatz in der Tomažičeva ulica. Dort befindet sich ein riesiger Asphaltparkplatz, dessen rechte Seite komplett für Wohnmobile reserviert und mit 17 Stellplätzen und 16 Stromanschlüssen ausgestattet ist. Außer uns parkten erst drei andere Wohnmobile. Als ich die Kabel für den Stromanschluß herausholte, mußte ich feststellen, daß die Dichtungen der Außenboxen nicht mehr die besten waren. Bei der Fahrt durch starken Regen war etwas Wasser eingedrungen.
 

Wir gingen gleich die dreihundert Meter zur Marina und fanden auch rasch zwei Seascape 24 die mit dem Bug zum Kai vertäut waren. Sie schauten toll aus. 

Am Rückweg machten wir beim Kiosk „Delfinček" für ein Bier und einen Radler Halt. 

Danach gingen wir nochmals zur Marina, weiter ins Ortszentrum und drehten eine Runde durch Izola. Der Unterschied zu anderen Städtchen der östlichen Adriaküste ist, daß in den Gäßchen Izolas überhaupt keine Läden oder Lokale zu finden sind, sondern ausschließlich Wohnhäuser. 

Das Warten auf Thomas wurde ganz schön lang. Er informierte uns laufend über Stau beim Karawankentunnel, Stau nach Ljubljana wegen eines Unfalles und später noch einen Unfall. Endlich um 19:30 traf er ein. Wir waren alle schon hungrig und gingen sofort ins Restaurant „Parangal“. Die Frauen teilten sich ein Risotto, Thomas und ich nahmen einen Branzin u peći, beides war ausgezeichnet. 

Bei der Rückkehr mußten wir feststellen, daß die Stellplätze fast alle vollgeparkt waren und noch weiter bis Mitternacht kam ein Camper nach dem anderen. Nach einem Schluck Rum und ein paar Bieren im Wohnmobil ging es ab in die Heia. 

Samstag, 06.06.2020 
Evelyn beschwerte sich, daß ich sie bis 09:00 schlafen habe lassen. Trotzdem haben wir es pünktlich um 10:00 zum Boot geschafft. Andreas Hanakamp war auch pünktlich und wir gingen sofort an Bord. Abgelegt durch rückwärts Rausziehen mit der Muring und dann sofort die Segel gehisst. Schon sind wir aufkreuzend aus der Marina gesegelt. Geil.

Draußen am Meer machten wir ein paar Kreuzschläge um uns von einem Regattafeld zu entfernen, das auf den Start wartete und dann ging es hart am Wind ab Richtung Piran. Die 24er segelte super. Leichtfüßig und gutmütig. Kurz vor Piran drehten wir um und hissten den Gennaker. Da ging es erst richtig los. Die Logge ging nie unter 6 Knoten und Andreas ermittelte, dass wir an Fahrt über Grund noch um einen Knoten schneller waren. Bei der Rückkehr ging es zu meiner großen Freude ebenfalls unter Segel wieder in die Marina hinein. Im vorletzten Becken fuhr ich einen Aufschiesser und wir bargen das Groß, 10 m vor dem Liegeplatz rollte Andreas auch die Genua weg. 
 

Nach dem Aufräumen des Bootes ging es in die Villa Ranieri auf Pizza und Nudel. Wir besprachen ein paar Daten und Details mit Andreas, der sich danach verabschiedete. Mittlerweile war es 15:00 geworden und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abendessen mit Bier im „Delfinček" und Bier beim Wohnmobil, die Frauen lasen und Thomas und ich besprachen die seglerische Zukunft. 

Am Abend ging es wieder ins „Parangal“. Diesmal war das Essen nicht so gut. Ich hatte mit meinen Sardinen vom Grill noch Glück, die gemischte Muschelplatte der Frauen war sehr schwach, Thomas' Cevapcici waren so ziemlich die schlechtesten, die ich in Ex-Jugo gegessen habe. Das Ende des Tages verlief gleich wie am Vorabend. 

Sonntag 07.06.2020 
Alle haben lang geschlafen. Sogar ich bis halb acht. Die Bittighofers gar bis halb neun. 

Frühstückseier, Kaffee und dann spazierten wir am Meer Richtung Piran, soweit der Weg ging. Am Ende fanden wir ein nettes Platzerl mit Palettenbänken unter Bäumen und genossen den Blick aufs Meer. Nachdem es beim Aufstehen noch wolkenlos gewesen war, zog es mehr und mehr zu und als wir gegen halb zwölf unsere Schritte zu den Wohnmobilen lenkten, türmten sich ziemlich dunkle Wolken. So fiel der Abschied leichter. 

Die Rückfahrt verlief ereignislos. Beim Tanken in Villach stellte ich fest, daß ich den Verbrauch auf 11,84 l/100 km gedrückt hatte. Beim letzten Tankstopp waren es noch 12,3 l/100 km gewesen. Bei Kilometerstand 105.433 km, also nach 415 gefahrenen Kilometern, übergaben wir um 15:00 das Wohnmobil fliegend an Peter, der nach Graz fuhr.
 
T=3
TG=15

S=1.954

 
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Montag, 1. Juni 2020

2. Riegersburg

Wieder war die Wettervorhersage zielbestimmend gewesen. Für das Pfingstwochenende war das Wetter für Kärnten und Vorarlberg am schönsten vorhergesagt. Alle anderen Ziele, die wir ins Auge gefasst hatten, hatten Regen als Prognose. Weil wir etwas weiter weg wollten, aber doch nicht bis Vorarlberg, wurde die Südoststeiermark gewählt, weil dort sollte es zumindest soso lala sein. Am 

Freitag, 29.05.2020 ging es los. Abfahrt war um 15:25 bei 104461 km. Die Fahrt über die Südautobahn verlief ziemlich ereignislos. Kurz vor der Autobahnabfahrt wurde es lustig. Evelyn schaltete das Navi ihres Handys ein und eine weibliche Stimme empfahl uns, die Ausfahrt Fürstenfeld/I-L-Z zu nehmen. Sie sagte tatsächlich nicht Ilz, sondern I L Z. Danach führte sie uns auf abenteuerlichen Kleinststraßen über zahlreiche Hügel nach Unterlamm. Vor einigen Jahren war ich ja öfter dort und kannte die Gegend, aber den Weg, den das Navi wies, war ich noch nie gefahren. Trotzdem schafften wir es zur Buschenschank „Rucksackpeter“. 

Der Parkplatz war ziemlich voll und es stand auch schon ein Wohnmobil dort. Neben der Buschenschank befindet sich ein Gästehaus, wo man Zimmer buchen kann, um seinen Rausch nicht weit nach Hause tragen zu müssen. Die Frau des Juniorchefs, eine Thai, wies uns den Stellplatz zu und zeigte uns den Stromanschluß. Auch gab sie uns einen Schlüssel für das Gästehaus, damit wir dort das Klo benutzen konnten. Das Angebot, im Gästehaus am nächsten Morgen um € 8,-- pro Person am Frühstücksbuffet teilnehmen zu können, nahmen wir gerne an. 

In der Buschenschank gab es neben der üblichen Jause auch Ripperl aus dem Ofen, die wir mit einer Flasche „Wilder Rucksack“ zu uns nahmen. „Wilder Rucksack“ erwies sich als recht guter Uhudler. Er schmeckte nicht nur, sondern verursachte auch keine Folgebeschwerden bei Evelyn. Nach einer Zigarette mit Blick auf die südoststeirische Hügellandschaft gingen wir früh zu Bett. 

Samstag, 30.05.2020 Als ich um 06:00 aufstand, war der Himmel wolkenlos.
Bis Evelyn aus den Federn kroch, hatte es sich komplett bewölkt. Der Kaffee beim Frühstücksbuffet war ausgezeichnet, nur die Kaffeemaschine gab furchterregende Laute von sich. 

Um ca. 10:00 brachen wir gemütlich auf zur Riegersburg. Wir parkten das Wohnmobil auf einem der großen Parkplätze für Burgbesucher und gingen mit unseren Klettersteigsachen im Rucksack zur Eintrittspforte. Nur wenig höher, gleich nach dem ersten Tor begann der Klettersteig, der „Leopoldsteig“. Absolut rassig. Immer wieder Passagen, an denen ich nachdenken mußte, wie ich weiterkommen sollte und immer wieder Querungen ohne Tritte, sodaß man nur mit „Körperspannung“ vorankommt, also Hände am Seil, Arme gestreckt, Oberkörper von der Wand weggelehnt und Ausnutzung der Reibung der Schuhsohlen. Das Bier in der Burgtaverne war verdient. Wir besichtigten alle drei Ausstellungen (Hexen, Waffen, Burg) und machten uns dann wieder zu Fuß an den Abstieg, obwohl die Benutzung des Liftes im Preis inbegriffen gewesen wäre. 

Wohin jetzt? Die bereits laufende Überprüfung der Wetter-App brachte als Ergebnis: Pirkdorfer See bei Bleiburg. Wir wählten die Route über Feldbach-Leibnitz-Gleinstätten-Eibiswald-Soboth. Irgendwo wollte ich noch in einem steirischen Landgasthaus etwas essen. In Gleinstätten stach mir eine Seeterrasse ins Auge, die sich aber bei näherer Untersuchung als Rezeption eines Campingplatzes erwies. Der Campingplatz war zum Platzen voll, was uns sehr erstaunte. Im nahe gelegenen Landgasthaus gab es zwischen 15:00 und 17:00 nur Pizza, also fuhren wir weiter und vergönnten uns beim Kirchenwirt in Wies bei Eibiswald ein halbes Backhendl und eine Schinkenrolle, die gleich zu dritt auftrat. 

Die Fahrt über die Soboth gefiel mir. Schließlich bin ich als Student die Strecke jahrelang gefahren.
Aufgefallen sind die zahlreichen Gedenkstätten für tödlich verunglückte Motorradfahrer. Kurz vor Lavamünd zeigte ich Evelyn das Dreifaltigkeitskirchlein, zu dem ein kurzer Klettersteig führt, den wir am nächsten Tag gehen wollten. Am Pirkdorfer See staunten wir nicht schlecht, als uns das Mädchen an der Rezeption sagte, daß sie bis auf den letzten Platz voll seien. Sie telefonierte für uns herum und konnte mir schließlich sagen, daß am Campingplatz Klopeinersee-Nord noch ein Stellplatz frei sei. Also auf nach St. Kanzian. Der Platz ist fast voll mit Dauercampern, aber wir bekamen – wie versprochen – noch einen Stellplatz ganz am Ende auf Schotter, aber mit Strom. 

Pfingstsonntag, 31.05.2020 
Tagwache war für mich 05:15. 
Frühstück gab es im Wohnmobil, Morgentoilette in den Duschen vom Platz. Danach gingen wir eine Runde um den See (ca. 5 km). Es ist erstaunlich, wie viele Hotels auf kleinstem Raum hier um diesen See existieren. Den Seegrund der Bauernfamilie Hofmayer, bei der mein Sohn Max und seine Vorfahren mütterlicherseits seit Generationen Urlaub machten, hätte ich ohne Schild nicht wiedererkannt. Eigentlich schade, früher war es viel uriger. 

Nach der Rückkehr begann es zu regnen. Ein Anruf von Ulf Schulze-Bauer hellte den Nachmittag auf. Leider hatten wir uns in der Steiermark verpasst, aber jetzt hab ich seine Handynummer. Als der Regen am Abend aufhörte, spazierten wir nach Seelach-City zum Abendessen. Dabei konnte ich Evelyn überreden, nicht den Seewirt zu nehmen, der mir nicht zusagte und so speisten wir beim Griechen.

Pfingstmontag, 01.06.2020 
Tagwache 04:45. 
Ich hab einen Toilettengang von Evelyn ausgenutzt, um aufzustehen. Der für sie geltende Weckruf kam mit lärmender Kaffeezubereitung erst um 07:30. Trotzdem ist es uns gelungen, planmäßig um kurz vor 10:00 abzureisen. 

Wir fuhren zurück nach Lavamünd und parkten unter der Kalvarienbergkirche. In wenigen Minuten war der Einstieg zum Klettersteig erreicht. Lässig. Kurz aber rassig. Er hat einige Stellen, an denen man massiv die Hände einsetzen muß und daher mußte ich ein paar mal ausrasten, um das Zittern vergehen zu lassen. 

Nach dem Abstieg über den Kreuzweg fuhren wir nach Griffen zu meiner Cousine Helga auf einen Kaffee, Plausch und Erwerb von 2 l Kärnöl. 

Thomas wollte, daß wir zum Weißen Rössl kommen, wo er hingesegelt war, aber das ging sich nicht mehr aus. 

So gegen 16:00 sind wir wieder gut in Villach gelandet. Km-Stand 105.018. 557 km gefahren. 

T=4

T G=12

S=1.539

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Mittwoch, 20. Mai 2020

1. Hallstatt

Am Anfang war Hallstatt. Vor 8000 Jahren wurde dort schon Salz abgebaut. Zufällig haben wir Hallstatt auch zu unserem ersten Ziel mit Wohnmobil auserkoren.

Am Freitag, dem 15.05.2020 ging es los. Die Wahl war deshalb auf Hallstatt gefallen, weil Evelyn die Chance nutzen wollte, unser UNESCO-Welterbe nach der Coronablockade ohne Chinesen zu sehen. Abfahrt nach der Arbeit und nach einer schnellen Klagenfurt-Fahrt zum Erwerb meiner "La sportiva" Klettersteigschuhe um 15:00 h. Kilometerstand des gebraucht erworbenen Hymer B514 war 103.360. Das Wetter in Villach: durchzogen, bewölkt mit sonnigen Abschnitten. Nach dem Tauerntunnel gab es starken Regen, der bis kurz vor Hallstatt anhielt. Am Ziel war es bewölkt, aber trocken. Thomas und Susanne waren schon seit Mittwoch am Campingplatz Klausner-Höll, der - wie alle - noch nicht offiziell offen, aber beim telefonischen Kontakt versprochen hatte, dass wir unser Mobil abstellen dürfen und Strom bekommen. Der Betreiber war nicht so grantig, wie ihn die Kommentare der Stellplatz-App geschildert hatten, aber doch ein etwas seltsamer Kauz. Thomas meinte "ein Büffel". 

Nach unserer Ankunft um 17:45 ging es sofort zum "Grünen Baum", wo Thomas für "halbsechs, sechs" einen Tisch reserviert hatte. Als wir dort eintrafen, sagte uns die Rezeptionistin, dass das Restaurant bereits geschlossen sei. "Sie haben für 17:30 reserviert, das Restaurant schließt um 18:00, jetzt ist es 18:07." Thomas war sehr verärgert, nachdem er den ganzen Nachmittag über erfolglos versucht hatte, irgendjemand zu erreichen. Die meisten Lokale hatten Schilder, die voll Freude die post Corona Wiedereröffnung für den 16.05.2020 ankündigten.

Endlich fanden wir einen offenen Imbiß, das "Simple 169". Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass es sich um einen Fastfood-Imbiß niedriger Qualität handelte, aber der Hunger war groß und zu meiner Überraschung waren die Speisen alle super. Flammkuchen mit Rucola und Rohschinken, Garnelenragout, Hühnercurry mit genau der richtigen Schärfe und Faschiertes mit Chili, Koriander und Reis. Bestes Eggenberger Bio Zwickl naturtrüb und dann Manschanzker- später Kriecherlschnaps. Ich schick es gleich vorweg, wir sind dann jeden Tag hier eingekehrt und werden unseren Hallstattaufenthalt immer mit dem Simple in Verbindung bringen.

Samstag, 16.05.2020
Kurz nach dem Frühstück stellte Evelyn fest, dass aus keinem Hahn Wasser zu kriegen war. Ergebnislose Fehlersuche, sinnlose Telefonate mit der Firma Neugebauer und mit Peter und schließlich im letzten Moment die richtige Entscheidung: Wir fahren nach Steyr, zur nächstgelegenen Hymer-Werkstätte, die Samstag bis 12:00 Betrieb hatte. Evelyn blieb mit Susanne zurück, Thomas begleitete mich auf der 146 km Fahrt. Gerade noch rechtzeitig 20 min vor Betriebsschluß kamen wir an. Mit der Prüflampe stellte der Mechaniker fest, dass die Sicherung, die augenscheinlich in Ordnung, doch "geflogen" war. Nach dem Austausch gab auch die neue sofort den Geist auf. Flugs stellte der Mechaniker fest, dass die Wasserpumpe hinüber war. Alter, etwas Rost und so war die Floder steckengeblieben und der Motor durchgebrannt. Eine Ersatzpumpe war lagernd, der Einbau eine Sache von Minuten. Kosten Arbeit und Material EUR 99,95.

Zurück in Hallstatt hab ich mir zuerst ein Bier vergönnt. Im Sitzen hab ich ein Vierklee gefunden und sofort Evelyn geschenkt, damit sie es presst. Es möge uns Glück auf unseren Reisen mit dem Wohnmobil bringen. Danach besichtigten wir den Ort und aßen dann im Bräuhof, wo wir schrecklich enttäuscht waren. Packerlsuppe, Wiener Schnitzel aus lauter Kalbsflachsen und ein eher fades Gulasch, dass sich auch mit überalterten Chilis nicht aufpeppen ließ. Digestifs daher wieder im Simple.

Sonntag, 17.05.2020
Sporttag!
Thomas brach gleich nach dem Frühstück mit dem Rad zu einer Runde um den Hallstättersee auf und erklärte, dass er zwei Runden zu absolvieren gedenke. Bei der zweiten Runde schloß ich mich ihm an. Der Weg um den See ist lässig, er bietet eigentlich alles, was man sich wünscht und ab Obertraun gibt es immer wieder herrliche Aussichtsplatzerl. Am Westufer begann 2 km vor dem Tunnel nach Hallstatt der Autostau und wir überholten Autos, die uns schon in Steeg überholt hatten, wieder. Hallstatt selbst war auf einmal voller Touristen. Wie gut, dass wir schon frühzeitig angereist waren. Im Vorbeifahren am Simple winkten wir dem Wirt zu und bemerkten gar nicht, dass Evelyn und Susanne dort saßen und tranken.

Nach dem Eintreffen der Frauen bei den Wohnmobilen machten wir uns sofort auf den Weg zu den Salzwelten. Wir wählten den Aufstieg von der Talstation des Schrägaufzugs und schafften es (trotz Thomas) in einer Stunde hinauf. Oben war alles geschlossen, sodaß wir nur ein paar Fotos auf der Aussichtsplattform machten und das antike Gräberfeld besichtigten. Für den Abstieg wählten wir den Soleleitungssteig, der laut Aufschrift Schwindelfreiheit erforderte und tatsächlich teilweise ein wenig ausgesetzt, aber bestens gesichert war. Den Abstieg bis zum Karner schafften wir in 50 min (inkl. Fotostop auf der Aussichtsplattform). Während Evelyn und Susanne den Karner besichtigten, begaben Thomas und ich uns auf ein Bier ins Simple. Als wir dort für das Abendessen einen Tisch reservieren wollten, sagte uns Sepp, dass dies heute nicht möglich wäre, er und seine Frau Ursula hätten Hochzeitstag und würden daher früher schließen, um selbst im Restaurant Koppenrast in Obertraun zu speisen. Leider gab es dort für uns keinen freien Tisch mehr und daher empfahl uns Sepp den Steegwirt als Alternative.

Der Rat war sehr gut gewesen, beim Steegwirt haben wir ausgezeichnet gespeist. Reh; panierter Kaninchenrücken; Solospargel/Hollandaise, Erdäpfel und Peter & Paul (= Kalbszüngerlragout/Grießknödel und Kalbsbeuschel/Semmelknödel).

Montag, 18.05.2020
Da wir nichts besonderes vorhatten, fuhren wir alle noch eine Seerunde mit den Rädern. Evelyns Rad gehört zum Service. Bei kleinsten Steigungen hüpften die Gänge. Damit die Frauen das Straßenstück am Westufer nicht zu fahren brauchten, ließen wir sie beim (leider geschlossenen) Steegwirt zurück und holten sie dann mit den Wohnmobilen ab. Über Bad Goisern, Bad Ischl, St. Gilgen ging es nach Salzburg auf den Reisemobilstellplatz in der Carl Zuckmayerstraße. Gleich nach der Ankunft ging es auf einen Sprung zum Jägerwirt, auf 1/2 Backhendl für zwei und Stieglbier.

Am Abend ging es dann mit Ubertaxi zum Hangar 7. Die Besichtigung der Flugzeuge und Hubschrauber war leider nur eingeschränkt möglich, weil Montag ab 21:00 die Servus TV-Sendung "Talk im Hangar 7" live übertragen wird und daher teilweise schon Absperrungen bestanden. Nach einem Aperitiv in der Lounge im Freien nahmen wir um 18:45 unsere Plätze im "Ikarus" ein und genossen ein sechsgängiges Menü mit halber Weinbegleitung.

Dienstag, 19.05.2020
Salzburgbummel, da Festung und Mönchsberg noch immer coronabedingt geschlossen waren. Die Frauen kauften in der Getreidegasse einiges ein, während Thomas und ich im "Piccolo mondo" ein paar Bier tranken. Auch diese Lokalwahl war ein Glücksfall. Ausgezeichneter Espresso, freundliche Wirtin und eine sehens- und hörenswerte Toilette mit Blumenduft und Vogelgezwitscher. Nach einem kurzen Bummel über den Markt besuchten Evelyn und Susanne ein Geschäft, Thomas und ich derweilen den Gastgarten des Sternbräus. Wir haben ausgiebig kommuniziert und daher blieb es danach nur bei einem kurzen Stop im Jägerwirt. Und aus.

Mittwoch, 20.05.2020
Eigentlich hatten wir vorgehabt, ins Gesäuse nach Johnsbach zu fahren,
um dort einen Klettersteig zu gehen, die Witterung (Regen in Salzburg) und die Prognose (gleiches Wetter überall nördlich der Alpen) erzwangen eine Umplanung. Die Wahl fiel auf den Stellplatz am Forstgut Rothenfels in Oberwölz. Die Route nahmen wir zurück über Bad Ischl, Pötschenpaß, Ausseerland, Sölkpaß. Der Sölkpaß war eine Überraschung. Geht hinauf auf 1.790 m. Ganz oben lagen noch Lawinenkegel mit mehr als 1 m Schnee. Der Platz in Oberwölz ist sehr schön. Komplett grün. Der Betreiber ist ausgesprochen nett. Ihm gehört auch die Burg. 

Von den Lokalen, die es in Oberwölz gibt, hatten nur die kleinen Beiseln und Konditoreien offen, die Gasthäuser waren alle noch zu. Erst am 29.05.2020 soll wieder aufgesperrt werden. Aber dann haben wir doch noch eine Pizza im Gasthaus Zucker bekommen.

Donnerstag, 21.05.2020
Philipp Steiner, der freundliche Betreiber des Campingplatzes hatte uns gestern noch eine Wanderkarte vorbeigebracht. Also wurde während des Frühstücks studiert, danach rasch geduscht (gemütliche Sanitäranlagen) und dann ging es los auf den Wanderweg Nr 9, die Kirchbergrunde.
Angeschrieben mit 9 km, 488 hm und 3:15 Stunden Gehzeit. Anfangs ging es auf einer zwar kleinen aber doch asphaltierten Straße bergauf, aber nachdem wir auch den Abstecher zum Schalenstein gemacht hatten, wurde der Weg immer schöner. Auch die Bauernhöfe. Je abgelegener, desto besser herausgeputzt und mit ordentlich modernen Stallungen für glückliche Kühe und Ochsen. Wie zu erwarten war, brauchten wir nicht die angeschriebene Zeit, sondern war in den 3 Stunden auch noch ein Bier im Cafe 7 am Hauplatz und eine Besichtigung des nördlichen und des westlichen Stadttores drinnen.

Zurück beim Wohnmobil wurde endlich das Backgammon eingeweiht. Evelyn gewann die erste Partie, ich das erste Turnier.

Am Abend konnten wir doch im Gasthof "Zum Mohren" am Hauptplatz speisen. Der hatte gestern völlig unabhängig von Corona Ruhetag gehabt.

Freitag,22.05.2020
Eigentlich hatten wir vorgehabt, in den Eselsberggraben bzw. zu den dort befindlichen Almhütten zu fahren, aber ich hab mich nach Frühstück und Morgentoilette ein bißchen zu ausgiebig mit Reinhold unterhalten. Reinhold, der Vorarlberger, ist mit Hauptwohnsitz am Campingplatz Rothenfels gemeldet und wohnt das ganze Jahr in seinem Wohnwagen. Als ich zurückkam hatte Evelyn keine Lust mehr auf die Almpartie und so wanderten wir eine kurze Runde über den 3 km langen Sagenweg.

Nach einem Abschiedsbier im Cafe 7 packten wir zusammen und es ging nach Hause. Ab St. Veit wählten wir die Route über Feldkirchen und machten in St. Urban noch kurz Halt, um die Klettersteige der Peterlewand zu besichtigen. So gegen 17:00 sind wir glücklich zu Hause gelandet. Kilometerstand 104.342. Einschließlich der Ehrenrunde nach Steyr und zurück sind wir also 982 km gefahren.
 
T=8
S=982
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