Donnerstag, 2. Mai 2024

21. Italienische Reise


Nach unserer schönen Tschechien-Kroatienreise hab ich das Wohnmobil winterfest gemacht und bei 44.920 km mit dem teuren Premiumdiesel vollgetankt. Schaun wir mal, ob der wirklich bessere Verbrauchswerte bringt, sodaß sich der Aufpreis lohnt.

Am 10.10. hab ich es mit 44.945 km in die Halle gestellt.

Werner Neugebauer hat uns schon während wir die ersten zwei Monate des Jahres in Sri Lanka waren mitgeteilt, daß er erst Anfang April wieder in seine Firma kommt und wegen reger Reisetätigkeit von Christian Isepp hab ich das Wohnmobil am Dienstag dem 02.04.2024 wieder aus dem Winterlager geholt und am 08.04. zu Werner gebracht. Eigentlich war ich der Meinung, daß er den Scheinwerfertausch, die Behebung der kleinen Mängel, den Ölservice und das Pickerl im Rahmen einer Woche hinkriegen müßte, aber Werner hat getschurt, hat sich auf die Versicherungsfreigabe des Scheinwerfertausches ausgeredet und so haben wir es erst am 17.04. wieder bekommen.

Bei 45.105 km nochmal mit 23,4 l Premium vollgetankt, sofort vollgepackt, Abmarschbereitschaft hergestellt und am


Donnerstag dem 18.04.2024 geht es endlich um 08:30 h mit 45.106 km los.

Wie geplant fahren wir über die Autobahn bis Gemona-Osoppo, dann runter und auf der Bundesstraße Richtung Venedig-Strada Romea-Ravenna.

Um 11:45 h und 45.283 km sind wir bei Portogruaro und es gibt das erste Problem. In den Kurven der Kreisverkehre nehme ich das Plätschern von Wasser wahr. Als wir an einer Baustellenampel anhalten, schaut Evelyn nach und stellt fest, daß die Klomuschel so voll mit Wasser ist, daß es in engen Kurven überschwappt und die Sanitärzelle überschwemmt. Nachdem ich die Klomuschel in die Kassette entleert habe, höre ich in der absoluten Stille der italienischen Pampa leise den Motor der Wasserpumpe surren, obwohl nirgends ein Hahn offen ist. Was tut man in der Ratlosigkeit? Werner anrufen. Der schafft auch sofort Abhilfe. Die Wasserhähne haben Microschalter eingebaut, die die Wasserpumpe ansteuern. Auch wenn ein Hahn zu, aber doch nicht „ganz zu“ ist, läuft die Pumpe. Der Druck im System steigt und der leichteste Ausweg ist ins Klo.

Das Navi ist – wie ich erst später festgestellt habe – auf „Tourenplanung: leicht“ eingestellt und führt uns kurz vor Chioggia von der Romea weg und auf irgendwelchen Umwegen weiter, bis wir wieder auf die an und für sich schöne Straße kommen.

Als Ziel hatte ich den Agriturismo „Tenuta Augusta“ ins Navi eingegeben. Als wir nur mehr wenige Kilometer davon entfernt sind empfiehlt das System, kurz vor der Überquerung eines Kanals rechts abzubiegen und den Kanal entlangzufahren. Nach einiger Zeit kommt dann: „Jetzt links abbiegen“. Wir stehen bei einer Brücke mit einer Gewichtsbeschränkung von 2,5 t. Da sie aus Beton gebaut ist und stabil aussieht wage ich die Überfahrt und die Brücke hält. „Jetzt rechts abbiegen“. Das bedeutet eine Fahrt auf einer einspurigen Schotterstraße gegen die Einbahnrichtung. Weil es nur mehr 300 m sind, entscheide ich mich zum Geisterfahren. Beim „Ziel erreicht“ befindet sich wohl ein landwirtschaftliches Gebäude, aber mit einem Agriturismo hat das nichts zu tun.

Also befragen wir Google und siehe da, laut Google befindet sich unser Ziel ca. 1 km weiter im Osten. Also die Schotterstraße zurück, diesmal in der vorgeschriebenen Fahrtrichtung und bei der 2,5 t-Brücke geradeaus weiter und mit einem riesigen Kinderspielplatz und noch größerem Schotterparkplatz präsentiert sich uns die tenuta, das Anwesen. Um 15:30 h stellen wir bei 45.479 km den Motor ab. Das Ristorante ist geschlossen und öffnet erst um 19:00 h. Für Wohnmobile gibt es 18 schön mit Büschen umpflanzte Stellparzellen mit Strom.

Den Rest der Zeit wollen wir dazu nutzen uns noch wenigstens ein bißchen die Füße zu vertreten und spazieren zum nahegelegenen „Lago“ der eigentlich ein Fischteich ist, aus dem man um € 10,-- pro Fischerkarte selbst Karpfen fischen kann. Die gefangenen Fische müssen natürlich nochmals extra bezahlt werden. Offensichtlich ist auch ein Hecht im Karpfenteich, weil immer wieder ganz schöne Kaliber von Karpfen aus dem Wasser springen. Als wir uns dem Ufer nähern scheuchen wir noch ein Säugetier auf, das in den Teich springt und davonschwimmt. Ich meine, es ist ein Biber, aber Evelyn bestreitet, wegen des fehlenden Biberschwanzes. Dann muß es ein Bisam sein. Nein, Bisame sind kleiner, wahrscheinlich ist es ein Otter. Da bin ich wieder dagegen, weil Otter viel schlanker sind. Erst später im naturhistorischen Museum von Florenz wird das Rätsel gelöst. Es ist ein Otter, aber ein ganz schön fetter.

Während der ganzen Zeit sind immer wieder Fernlaster auf den Parkplatz gefahren und haben sich schön aufgereiht eingeparkt. Als wir uns zum Abendessen begeben, zählen wir 14 Lkw-Züge und Sattelschlepper. Alle Fahrer nehmen ihr Abendessen im Agriturismo ein. Ein gutes Zeichen. Und auch uns schmeckt es.


 

Freitag 19.04.2024

Nach dem Frühstück gebe ich einen neuen Behälter mit Silberionen in den Wassertank und befülle den Tank bis zu 75%. Danach machen wir uns um 08:40 h auf und schon um 09:10 h parken wir mit 45.497 km auf dem großen Parcheggio beim Park mit dem Mausoleum des Gotenkönigs Theoderich.

Nach Besichtigung des Mausoleums gehen wir weiter in die Stadt und kaufen im bookshop in der via Argentario ein Kombinationsticket. 


Zuerst besichtigen wir (mit genauer Uhrzeit und 10 Minuten Maximalaufenthalt) das Mausoleum der Gotenprinzessin Galla Palcidia, die gar nicht darin bestattet wurde, sondern im Vatikan, danach sogleich (ohne Fixtermin) die unmittelbar danebenliegende Basilika di San Vitale, ungefähr einen Kaffee und eine Stunde später wieder mit genauer Uhrzeit und Maximalaufenthalt das Baptisterium Neoniano der Kathedrale und – wieder zeitlich ungebunden - das erzbischöfliche Museum. 

 



Am Weg zur letzten Sehenswürdigkeit unseres Kombitickets kommen wir am Ehrengrab Dante Alighieris vorbei. Dantis poetae sepulcrum. Alljährlich bringt eine Abordnung aus Dantes Heimatstadt Florenz, aus der er wegen seiner Ansichten vertrieben wurde, florentiner Olivenöl für die Lampe mit dem ewigen Licht am Grabmahl. Eine späte Rehabilitation bzw. Entschuldigung. 

 


Der letzte Programmpunkt laut Ticket ist die Basilica Sant' Appolinare Nuovo. 

 


Die Mosaike von Ravenna sind wirklich ein Hammer.




 


Beeindruckt spazieren wir zurück zum Wohnmobil. Bei unserem Kulturtrip haben wir 12.489 Schritte absolviert.

Um 13:30 h starten wir und fahren über die Autobahn nach Florenz in die Via Scandicci 241 auf den dort bestehenden Stellplatz. Ankunft um 16:30 h mit 45.689 km. Ein witziger Platz, abgesichert durch zwei Tore, die sich mit Zahlenkombinationen öffnen lassen und voller Wohnmobile, dicht an dicht. Zum Teil Tagesgäste wie wir, zum Teil über den Winter abgestellt. Der Betreuer ist ein komischer alter Kauz, der kurz erklärt: Strom ist vorhanden, Grauwasserentsorgung ist möglich, Chemieklo-Entsorgung ist möglich, Sanitärräume gibt es keine.

20.04.2024

Wir frühstücken keine Eiernockerl, aber tätigen Anrufe mit Geburtstagswünschen. Evelyn ruft Martin an und ich Žana Jerković, die ich bitte, ihrem Vater Slavko meine Wünsche auszurichten.

Gegen 10:00 h gehen wir zur nahen Bushaltestelle und fahren mit dem Bus Nr 6 ungefähr ½ h in die Stadt. Wenn man keine Fahrkarten vorgekauft hat, hält man einfach seine Kreditkarte vor ein Kastel, auf dem tiptap steht und das wars. Allerdings kann man eine Karte nur einmal benutzen. Für eine weitere Person benötigt man eine andere Karte. Deshalb holt Evelyn ihre Brieftasche aus dem Rucksack, fischt ihre Karte heraus und gibt sie mir.

Von der Haltestelle, an der wir den Bus verlassen sind es nur ein paar Meter bis zur Piazza del Duomo. Menschenmassen wie beim Villacher Kirchtag am Hauptplatz. Die Schlange vor dem Ticketoffice ist so lang, daß wir beschließen, auf eine Innenbesichtigung zu verzichten. Also ein paar Fotos von allen möglichen Seiten und dann geht es weiter zur Piazza della Signoria wo vor dem Palazzo Vecchio die Statue des David von Michelangelo steht, die Evelyn sehen möchte. 

 


Danach zurück, wieder beim Dom vorbei in die Via dei Servi zum Leonardo da Vinci Museum. Dort halten wir uns länger auf, mich interessieren Leonardos Erfindungen sehr. 

 


Als wir uns satt gesehen haben, geht es wieder nach Süden, über die Ponte Vecchio über den Arno zum naturhistorischen Museum. Auf der Piazza Pitti machen wir halt für einen Kaffee. Kaum haben wir Platz genommen, stellt Evelyn fest, daß ihr Rucksack, den sie geschlossen hatte, offen ist und ihre Brieftasche fehlt. Scheisse! Es folgen etliche Telefonate mit der Card-complete hotline, sowie mit Peter, der zu Hause vom PC nach Evelyns Anweisungen ihre Bankomatkarte sperrt.

Als die Sperren alle erledigt und der Aperol Spritz ausgetrunken sind besuchen wir wie geplant das Museum und erst dann geht es zur Polizei. Ich habe herausgefunden, daß die Questura in der Nähe des Bahnhofes ist. Unterwegs geht es an der Markthalle vorbei und wir statten dem ersten Stock einen Besuch ab und essen ein Stück Pizza. Dann fragen wir uns weiter, denn die Handyakkus sind leer. Schließlich erreichen wir die Questura. Auf mein Läuten sagt jemand aus der Gegensprechanlage, das wir den Polizeiposten in der Via Zara aufsuchen müßten, dieses Gebäude sei geschlossen. Also weiter. Unterwegs kommen wir an einem Handygeschäft vorbei und ich bitte den Inhaber, daß ich meinen Akku wenigstens ein bißchen aufladen kann. In der Via Zara werden wir nochmals durch ein Schild weiterverwiesen, Gottseidank nur ums Eck. Da ist das ufficio denunce. Der Warteraum ist voller Leute, die irgendeine Anzeige erstatten wollen und wir warten zwei Stunden. Dann noch eine Viertelstunde in Kälte und Wind an der Bushaltestelle und dann geht es mit dem 6er nach Hause. Um 20:00 h sind wir zurück beim Wohnmobil und froh, daß der Tag vorbei ist. Wir haben 11.962 Schritte absolviert.

21.04.2024

Um 09:25 h verlassen wir Florenz, die Stadt, an der die Erinnerung an den Diebstahl hängen bleiben wird, und fahren über die Autobahn nach Pisa. Nach einer nicht ganz leichten Suche haben wir um 10:45 h einen Parkplatz gefunden und stellen bei 45.776 km den Motor ab. Kurz vor dem Stadttor, das zur Piazza dei miracoli führt, besuchen wir noch den jüdischen Friedhof von Pisa. 

 


Danach geht es zum Torre pendente. Ähnlich viele Leute wie in Florenz, also Verzicht auf Ticket für Turmbesteigung. Dafür kaufen wir uns ein bigletto für die Stadtmauer und gehen dann deren ganze Länge von 3 km. Zurück geht es quer durch die Altstadt mit einer Jausenpause mit guten Pannini.


Um 14:30 h fahren wir weiter. Gleich nach zwei Kilometern steht eine Tankstelle mit wirklich erstaunlichen Preisen. 48,88 l Diesel um € 85,-- bei 45.778 km.

Exakt eine Stunde später um 15:30 h erreichen wir bei 45.798 km den Campingplatz Il Serchio in Lucca. Nachdem das Wohnmobil für Stehbetrieb eingerichtet ist, schwinge ich mich aufs Fahrrad und mache Lebensmitteleinkäufe beim nahegelegenen Conad.

Durch die Begehung der mura di Pisa haben wir heute 14.197 Schritte geschafft:

22.04.2024

Am Vormittag begeben wir uns zu Fuß in die Altstadt und trinken einen Kaffee derweil der Regen sich verzieht und die Sonne herauskommt. Wir besichtigen die Kirche San Michele in foro, den Uhrturm und auch den Torre Guinigi. 

 


Auf den wären wir gerne hinaufgestiegen, weil auf dessen Flachdach Bäume wachsen. Irgendwelche Steineichen. Leider ist er wegen Dreharbeiten zu einem Film gesperrt. Schließlich essen wir in einem Ristorante an der Piazza dell Anfiteatro, die uns überhaupt gut gefällt. 

 


Dann zurück zum Il Serchio, der nach dem nahen Fluß benannt ist und verbringen den Rest des Tages im Wohnmobil.

23.04.2024

Bereits um 09:45 h brechen wir auf nach San Gimignano. Sämtliche Parkplätze in den oberen Regionen sind für Wohnmobile gesperrt. Erst einige Kilometer den Berg hinunter finden wir einen geeigneten. Allerdings würden wir zu Fuß sehr lange brauchen, bis wir in der Altstadt wären und von irgendwelchen öffentlichen Bussen ist weit und breit nichts zu sehen. 

 


Also lassen wir San Gimignano sein und fahren weiter nach Monteriggioni, wo wir 14:00 h mit 45.927 km einen zahlungspflichtigen Parkplatz gleich unterhalb der Festungsmauern kriegen. Die Runde durch das Dörfchen ist naturgemäß kurz, nach einem Kaffee gibt’s noch eine Zigarette unter der Markise des Beisels und um 15:00 h geht’s weiter. 

 


Eine halbe Stunde später stellen wir das Wohnmobil auf den oberen Plätzen des Agriturismo Il Sambuca mit 45.939 km ab.

Für das Abendessen müssen wir einen Tisch reservieren, das Essen selbst ist sehr gut.

24.04.2024

 


Wir nehmen einen Bus, der uns von der nahen Haltestelle ins Zentrum von Siena bringt. Nach einer Runde über den Markt, der wirklich nur Fetzen bietet, gehen wir zum Dom, den wir ausgiebig mittels Kombinationsticket besichtigen. Im Ticket ist auch die Krypta, das Baptisterium, die Piccolomini-Bibliothek, das Museum der Opera della Metropolitana und der Aufstieg auf die Facciatone, die unvollendete Domfassade inbegriffen. 

 




Die Facciatone ist 60 m von der tatsächlichen Außenmauer der Kirche entfernt. Wäre das alles fertiggestellt und nicht von Pest und Wirtschaftsnöten verhindert worde, hätte die Kirche eine Breite von 100 m statt wie heute tatsächlich 40 m. Von der Facciatone hat man einen schönen Rundblick über ganz Siena.



Nach der ausgiebigen Besichtigung gibt es um € 8,-- einen Hugo Spritz am Campo, danach geht es zu einer anderen Bushaltestelle und zurück zum Il Sambuco. Abendessen kalt im Wohnmobil.

Am nächsten Tag wollen wir ein bißchen wandern, es gibt aber nur den bestens ausgeschilderten „Walk Bio“, der uns praktisch rund um den Agriturismo führt. Wir werden mit dem Anblick eines Rehs beglückt, aber der walk ist so kurz, daß wir nur auf 2.435 Schritte für diesen Tag kommen. Abendessen nochmals im Agriturismo.

26.04.2024

Für 3 Nächte mit Strom und an und für sich guten, heißen Duschen, die nur wie ein Schutzbunker wirken, bezahle ich € 75,-- und um 10:40 h verlassen wir Il Sambuco. Da die heutige Etappe kurz ist, beschließe ich, einen kleinen Umweg zu machen und Evelyn einen Teil des Chianti Classico-Gebietes zu zeigen. Schon um 11:10 h mit 45.957 km parken wir in Castellina in Chianti. 

 



Nach einer kurzen Runde durch das Örtchen und Besichtigung der etruskischen Hügelgräber fahren wir um 12:30 h weiter. In Radda in Chianti finden wir keinen Parkplatz. Am Ziel unserer heutigen Fahrt, Montepulciano, geht es ebenso. Der einzige für Wohnmobile vorgesehene Parkplatz 5 ist gesperrt für ein Tingeltangel. Wohnmobile und Busse werden abenteuerlich umgeleitet und das Chaos ist groß. Abgeschreckt von den Massen fahren wir weiter bis Chianciano Terme, wo wir einen guten Stellplatz mit Strom vorfinden. Von den 18 Wohnmobilen am Platz sind ein Deutscher, ein Portugiese und wir die einzigen Ausländer 


27.04.2024

Schon am Vorabend haben wir nach geeigneten Plätzen gesucht und unsere Wahl fiel auf den CP Lucherino in Monticello Amiati, einem Dorf mitten in der Pampa. Um 10:05 h brechen wir auf und um 13:20 h sind wir mit 46.143 km am Ziel. Der Platz gefällt uns ausgesprochen gut. Lauter verschieden in Terrassen angelegte Parzellen, liebvoll gepflegt, mit einer freundlichen Deutschen an der Rezeption und einem ausgezeichneten Ristorante, in dem man auch für das Abendessen resevieren muß. Tatsächlich ist das Lokal um 19:30 h bis auf den letzten Platz besetzt.


Am nächsten Tag spazieren wir ins Dorf, um das Museum zu besuchen in dem gezeigt werden soll „wie man früher hier gelebt hat.“ Leider ist es geschlossen. Also bleibt es bei der „Dorfrunde“ inklusive 2 Kaffee, für die ich endlich den für Italien normalen Preis von € 2,40 zahle, nachdem wir an den bisherigen touristischen Hochburgen regelmäßig abgezockt worden sind.


Montag scheitert der Besuch des Museums leider wiederum, daher machen wir die Wanderung auf den Monte Aquilaia. Hin 1:30 h. Zurück 55 min. eine Strecke 4 km und 400 Höhenmeter. Wenigstens haben wir 17.384 Schritte gemacht. Obwohl der Berg als Punto panoramico ausgewiesen ist, sieht man am Gipfel nichts außer Bäume und einen Handymasten, aber auf den letzten Höhenmetern des Aufstieges hatte es einige gute Aussichtspunkte gegeben.

Der Lucherino ist wirklich herrlich. Am Abend hört man Käutze und Eulen und der Himmel ist sternenklar mit keiner Lichtverschmuzung.

30.04.2024

Wegen der katastrophalen Wettervorhersage für die nächsten 8 Tage haben wir beschlossen, unsere Italienreise abzubrechen. Nach Bezahlung von € 75,-- für 3 Nächte brechen wir um 11:00 h auf und lenken das Wohnmobil Richtung Norden. Um 12:00 h tanke ich in Paganico bei 46.173 km 56,94 l um € 101,--. Mehr gibt die SB-Zapfsäule nicht her, schon bei der Kassa wurde darauf hingewiesen, daß dieser Betrag der Maximalbetrag sei, für den Treibstoff abgegeben wird.


Um 12:45 sind wir mit 46.254 km kurz vor Siena. Die Strecke war wechselhaft, teilweise ausgebaute Autobahn Siena-Grosseto teilweise vierspurige Staatsstraße, teilweise zweispurig. Wir sind auf einem vierspurigen Teil und vor uns fahren zwei Pkw extrem langsam. Während ich überhole, gibt es einen lauten Klescher. Auf Evelyns Frage antworte ich nach einem Blick in den Rückspiegel, daß das wahrscheinlich ein hochgeschleuderter Stein war. Doch kurz darauf überholt uns einer der Pkw, ein weißer 1er-BMW wieder und gibt uns Zeichen anzuhalten, was wir kurz darauf bei einer Pannenbucht tun. Der Fahrer, der meiner Meinung nach aufgrund seines Akzentes gar kein Italiener ist, behauptet, ich hätte seinen Außenspiegel zerstört. Der Spiegel ist tatsächlich hin und an unserer rechten Heckgaragentür sind Kontaktspuren, die hoffentlich mit Polierpaste zu beseitigen sind. Der „Unfallgegner“ hat sofort – ohne suchen zu müssen – eine Internetseite auf seinem Handy, die zeigt, daß der Preis des Rückspiegels € 630,-- beträgt. Er schlägt Barablöse auf Basis Verschuldenteilung vor und will € 300,--. Ich sage, daß das die Versicherungen regeln sollen, meiner Meinung nach hatte ich genug Seitenabstand und er ist unzulässig ausgeschert. Der Mann will Barzahlung, die Polizei würde uns Schwierigkeiten machen. Nachdem ich keine Angst davor zeige, meint er, die Polizei würde erst in einer Stunde kommen. Seine Frau erwarte ein Baby und müsse zum Ultraschall. Die Frau hat zwar einen ziemlichen Wampen, der aber nicht wie ein Babybauch aussieht. Ich sage: Assecurazione. Der Gegner geht mit seiner Forderung auf € 200,-- herunter. Nachdem ich klarstelle: „Io non pago niente.“ Meint die Frau noch, ich solle wenigstens € 100,-- zahlen. Ich wiederhole meine Ablehnung laut, der Gegner springt fluchend ins Auto und fährt davon. Wir suchen noch einige Zeit im Internet nach einer nahegelegenen Polizei, finden aber nichts. Nach Siena hinein wollen wir auch nicht noch einmal, also lassen wir die Anzeige sein.

Um 13:20 h machen wir bei Poggibonsi eine Kaffeepause und um 17:30 h stellen wir das Wohnmobil mit 46.506 km an unserem heutigen Ziel, dem Agriturismo „Pegaso“ in Albigasegno knapp südlich von Padua ab. Der Bauernhof wirkt etwas heruntergekommen und einige der Typen die herumsteigen erwecken den Eindruck von Hoftodeln, aber die Tochter des Hauses ist freundlich, spricht ein bißchen Englisch und teilt mir mit, daß es sogar elektrischen Strom gibt. Auch Abendessen können wir hier. Das Essen ist einfach, aber in Ordnung und der Preis von € 35,-- für uns beide bei vier Gängen mit ¾ l Rotwein absolut angemessen. Auch der Stellplatz schlägt sich nur mit € 15 zu Buche.


01.05.2024

09:00 h Abfahrt

10:20 h 46.623 km Area servizio „Fratta sud“ Kaffee

Um 12:40 h stellen wir das Wohnmobil mit 46.791 km zu Hause ab.

 

Wir sind 1.685 km gefahren.

Nachsatz: Bei 46.792 km 77,32 l um € 119,-- getankt, Durchschnittsverbrauch auf der ganzen Reise 10,86 l/100 km.


T=14

TJ=14

TG=268

S = 27.628

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