Freitag, 13. September 2024

23. Slainte

Slainte, korrekt geschrieben Sláinte ['sla:nt∫ə] ist ein gälisches Wort, also irisch, schottisch, keltisch. Es bedeutet "Gesundheit", wird aber (mit derselben Bedeutung) als Trinkspruch im Sinne von "Prost" verwendet. Nachdem der schottische Segeltörn 2016 ein derartiger Erfolg gewesen war, haben wir auch unser Segelboot, unsere Beneteau First 24 SE (das SE steht für Seascape edition), die wir derzeit verkaufen wollen, so genannt. 

Eigentlich wollten Evelyn und ich ja schon am Montag fahren, nachdem sich aber für die Slainte ein Interessent gemeldet, Thomas mit diesem für Mittwoch einen Besichtigungstermin vereinbart und gleichzeitig erklärt hatte, diesen ohne mich nicht absolvieren zu können, blieben wir noch.

Die Fahrt am Mittwoch morgen nach Wolfsberg bedeutete leere Kilometer, der Interessent war nicht erschienen. Also schnell zurück nach Hause, die Kennzeichen umgesteckt und es geht los.

31.07.2024, 11:40 h, 49.369 km.

Nach erfolgreicher Mautentrichtung an der Tauernautobahn über mein Internet-Flex von der ASFINAG, ansonsten aber ereignislos kommen wir um 15:20 h in Rosenheim an und parken das Wohnmobil am Parkplatz Loretowiese. Von dort spazieren wir zu Fuß ins Zentrum, durch das Mittertor, die Fußgängerzone der Altstadt hinunter und dann zum Rathaus, welches in der Fernsehserie "Rosenheimcops" die Polizeidirektion darstellt. 


 

Zurück in der Fußgängerzone setzen wir uns zum Gasthaus Stockhammer auf Käsespätzle und einen bayrischen Wurstsalat. Der Stockhammer schenkt – wie so viele hier – Flötzinger Bier aus und hat dementsprechend viel Werbung dieser Brauerei, was Evelyn zur Ansicht bringt, dem Flötzinger würde halb Rosenheim gehören.

Campingplatz oder gescheiten Stellplatz hab ich hier in Rosenheim gar keinen gefunden, sodaß wir weiterfahren bis Bad Aibling, wo wir um 17:45 h das Wohnmobil mit 49.639 km am Stellplatz bei der Therme abstellen. Der Platz ist empfehlenswert. Bezahlt wird an einem Parkscheinautomaten € 15,-- inklusive Strom. Wir können uns noch einen Platz aussuchen, der uns am besten zusagt, später wird es aber so voll, daß auch die letzte Lücke mit Reisemobilen oder VW-Bussen zugeparkt wird.


Donnerstag 01.08.2024

Um 09:50 h hauen wir ab und um 10:45 h halten wir auf einem Park & Ride Parkplatz am Rande von Bad Tölz. Wir spazieren ins Zentrum und bestaunen die wirklich schönen Häuser. Welches davon im "Bulle von Tölz" die Polizeistation dargestellt hat, finden wir nicht heraus. 


 

Um 11:55 h geht's weiter. Da die Einstellung der Routenplanung des Navigationsgerätes auf "kurz" gedreht war kurven wir kreuz und quer durch das Allgäu. Die Gegend, von der viel vorhanden ist, gefällt uns gut und schließlich erreichen wir unser Ziel, den Campingplatz Öschlesee südlich von Kempten. Ohne Reservierung geht dort gar nichts, also fahren wir weiter bis zum Camp Grüntensee, wo neben dem Campingplatz ein eigenes Areal als Wohnmobilstellplatz für Durchreisende ausgewiesen ist. Dort parken wir um 14:40 h mit 49.833 km ein. 


 

Weil wir zuerst beim Campingkiosk zwei gute Leberkässemmeln zu uns nehmen und ich mir auch noch ein Bier vergönne und wir auch weiterhin tschuren, brechen wir erst um halb sieben Uhr abends zu einem Spaziergang auf. Wir beabsichtigen daher gar nicht, die ganze Runde um den Stausee zu gehen, die mit zweieinhalb Stunden ausgewiesen ist. Nach einer halben Stunde Marsch stellen wir fest, daß das eh nicht gegangen wäre, auf den letzten zweihundert Metern vor dem Nordufer des Sees ist der Weg überschwemmt. 

 


Macht nix, 9.673 Schritte haben wir auch so geschafft und der Fischlehrpfad war nicht uninteressant.


Freitag 02.08.2024

Ab 08:00 h gibt es bei der Rezeption frisches Gebäck. Zwei Semmel, zwei Schokocroissants und einen halben Nußzopf. Um 09:30 h geht's weiter. Um 12:00 h sind wir mit 49.910 km beim Parkcamping in Lindau. Obwohl der Platz voll ist, gibt uns das freundliche Fräulein der Rezeption noch eine Parzelle für eine Nacht ganz nahe beim See. Im stolzen Preis von € 47,-- sind auch zwei Bodenseetickets enthalten, mit denen man 48 Stunden gratis alle Öffis benutzen darf. 

 



Schon bald gehen wir zur Busstation, der Bus kommt mit 10 min Verspätung (sie fahren im 30 Minuten Takt). Von der Endstation auf der Insel ist es nicht weit bis zum Hafen. 

Wir besichtigen die Altstadt ausgiebig und auch die zwei nebeneinanderstehenden Kirchen (evangelisch St. Stefan und katholisch Zu unserer heiligen Frau). 

 

In den Sommermonaten und den Übergangsjahreszeiten finden in diesen Kirchen alternierend jeden Samstag um 11:00 h Orgelmatinees statt.

Der Rest des Tages ist dem Faulenzen beim Wohnmobil gewidmet.

Samstag 03.08.2024

Während sie sich zu Hause für den Villacher Kirchtag in die Lederhosen zwängen, machen wir das Wohnmobil abmarschbereit und um 10:00 h verlassen wir den Platz. Zuerst wird getankt. Dazu geht’s nach der Ausfahrt nach rechts und nach einem knappen Kilometer erreichen wir die Tankstelle und füllen 77,35 l Diesel um € 126,-- in den Tank. Erst nach dem Bezahlen der Rechnung merke ich, daß wir in Österreich getankt haben. Die Tankstelle war schon in Hörbranz. Von einem Grenzübertritt hat man gar nichts gemerkt.

Um 11:00 h stoppen wir in Friedrichshafen und besichtigen das höchst interessante Zeppelinmuseum.


 

Um 13:00 h geht’s weiter und um 15:00 h parken wir auf einem großen gebührenpflichtigen Parkplatz beim Rheinfall von Schaffhausen (CH).


 

 

Die Menge des über eine Geländestufe hinabschießenden Wassers ist sehr imposant. 

Nach ausgiebiger Besichtigung des Rheinfalls begeben wir uns zu dem von uns erwählten Camp Rheinwiese. 

Leider ist dort alles voll, aber die freundliche Rezeptionistin gibt uns den WIFI-Code des Platzes um uns die Suche im Internet zu ermöglichen und nennt uns zwei Campingplätze, die ihrer Meinung nach noch freie Kapazitäten haben. Auf einem davon, nämlich dem Camping Wagenhausen bekommen wir den letzten Platz um CHF 50,50.

Kilometerstand 50.055


 

Die Leute baden im Rhein wie bei uns in der Gail, nur daß der Rhein viel größer ist, manche ruhigen Buchten hat und auch die Wassertemperatur ist höher.


Sonntag, 04.08.2024

Um 10:20 brechen wir auf, parken nach kurzer Strecke am Bahnhof von Stein am Rhein, gehen über die Brücke und besichtigen die schöne Altstadt dieses Städtchens.



 

Nach einer halben Stunde geht es weiter nach Kehl, der Stadt, die eigentlich der rechtsrheinische Stadtteil von Straßburg ist. Wir parken um 14:40 h mit 50.242 km am Stellplatz beim Wasserturm. Der Stellplatz hat alles, was ein Stellplatz braucht und ist mit € 15,-- zahlbar am Parkscheinautomaten auch günstig. Blöd ist nur die Stromversorgung mit Münzeinwurf von € 1;-- pro kWh. In einer knappen halben Stunde erreicht man das Rathaus, von dem die Tramway wegfährt. Wir nehmen den Umweg über den 44 m hohen Weißtannenturm und die Rheinuferpromenade und brauchen dementsprechend länger. Heute wird einmal auswärts gegessen. Das mexikanische Restaurant El Bolero ist eine gute Wahl.



Wir beschließen, einen Stehtag einzulegen und es geht gleich nach dem Frühstück zum Rathaus, diesmal auf direktem Weg. In der Tramway kündigt eine Automatenstimme die nächste Haltestelle an. Solange wir rechts des Rheins bleiben, auf deutsch, nach Überquerung des Flusses wechselt die Stimme auf französisch.

Beim Münster warten lange Menschenschlangen, wir umkreisen es daher vorerst nur, dann gehen wir in das Viertel „Petit France“ mit seinen Kanälen und Kopfsteinpflaster. 


 

Am Rückweg verblüfft aber nicht erschreckt mich der Anblick eines fünf Mann starken Trupps Militär, der mit Sturmgewehr im Anschlag durch die Stadt patroulliert. Zurück beim Münster besteigen wir einen Minizug für eine einstündige Rundfahrt samt Audioguide durch jene Stadtteile, die wir zu Fuß noch nicht erkundet haben. Danach ist die Schlange beim Münster kürzer geworden und – da der Eintritt gratis ist und der Stau nur wegen einer Sicherheitskontrolle entsteht – löst sich auch dieser rasch auf.

 


Zurück in Kehl gehen wir noch auf ein Getränk ins Bistro „Wolkenkratzer“. Der Kellner ist die Mensch gewordene Inkompetenz, tschurt herum und serviert unsere Getränke dem Nachbartisch. Der Nachbar trinkt auch gleich einen großen Schluck von dem von mir bestellten Bier, bevor er es zurückschickt, weil er ja ein Weizen wollte.

Dienstag, 06.08.2024

Um 10:00 h brechen wir auf, ergänzen bei einem Rewe-Laden noch unsere Vorräte und geben dann Calais als Ziel ins Navi ein. Natürlich wollen wir nicht die ganze Strecke an einem Tag zurücklegen, aber fahren wir halt einmal so weit, wie es uns Spaß macht. Die französische Autobahnmaut empfinde ich als extrem teuer. Für etwas über 200 km mehr als € 30,--. Kurz vor Reims halten wir auf einem Parkplatz für eine Zigarettenpause und Evelyn findet auf Google einen Campingplatz, dessen Beschreibung ihr zusagt. Weil wir an der Abfahrt zu diesem Platz schon vorbei sind, müssen wir bis zur nächsten und dann auf der Nationalstraße zurück, was den Weg verdoppelt. Um 17:00 h stellen wir den Motor bei 50.618 km am Campingplatz Val de Vesle ab. Ein Traum. Natur pur, schöne Wiesenplätze, eine äußerst freundliche Betreiberin und nur € 18,-- für eine Nacht.



Mittwoch 07.08.2024

Nach sternklarer Nacht brechen wir um 10:40 h auf. Die Betreiberin winkt uns zum Abschied freundlich zu. Ungefähr zwanzig Kilometer westlich von Reims ist eine Raststätte, die aire Champs Roland. Dort tanken wir bei 50.672 km 84,3 l Diesel um € 158,--. Um 15:00 h stehen wir beim Ticketoffice im Fährhafen. Die drei Reedereien Irish ferries, DFDS und P & O haben im Prinzip idente Fährpreise. Wir buchen daher bei P & O für Freitag 10:30 h die Überfahrt um € 115,-- weil die die einzigen sind, die im Ticketoffice einen Verkaufsschalter haben. Für die beiden anderen hätten wir vor zum check-in fahren und hinter dem check in wieder umdrehen müssen. Danach lassen wir uns vom Navi zum Campingplatz Les Argousiers (Die Sanddornbüsche) leiten, den ich ausgesucht hatte. Ankunft dort um 16:45 h mit 50.933 km.

Die Betreiber sind extrem locker, das in den Rezessionen hoch gelobte Restaurant hat heute ausnahmsweise zu, nur Barbetrieb.

Entsprechend der Lockerheit campen wir auf einer Wiese mit völlig freier Platzwahl.

Auf der anderen Straßenseite ist eine Kuhweide, dahinter beginnen die Dünen und hinter denen ist - kein Meer. Das stellen wir auf unserem Erkundungsspaziergang fest. Das Wasser ist mehrere hundert Meter weit draußen. Tidenhub fast 7 m und größte Wassertiefe des Ärmelkanals ca. 20 m. Also kein Wunder.

Am Morgen mach ich mich mit dem Fahrrad auf zum mit 6,1 km nächstgelegenen Lebensmittelgeschäft. Ein Lidl. Baguette kaufe ich nicht beim Lidl, sondern in der Boulangerie daneben. Bei einem weiteren Strandspaziergang bemerken wir, daß gestern gar nicht Ebbe war, heute ist Ebbe und man kann wirklich mehrere hundert Meter hinausgehen, bis man ans Wasser gelangt. Einige Leute vergnügen sich mit primitiven dreirädrigen Gefährten mit Ballonreifen, die entweder mit einem Segel oder mit einem Kite angetrieben werden. Am Abend holen wir uns Essen von dem in den Rezessionen so hoch gelobten Restaurant, Die Qualität (Pommes mit Schinken, Röstzwiebeln und „Mexicanos“) ist enttäuschend. Die Mexicanos sind flachgedrückte Würste aus Faschiertem.


Freitag 09.08.2024

Bereits um 08:10 h machen wir uns auf die Socken. Eine Stunde später haben wir die drei Kontrollen hinter uns – Tickets, EU Ausreise, UK Einreise und jetzt heißt es nur mehr in der vorgeschriebenen Kolonne zu warten. Um 10:20 h lassen sie uns auf die Fähre und um 10:40 h legt diese mit 10 min Verspätung ab. Die Überfahrt ist extrem ruhig, obwohl der Wind ganz schön bläst. Der Käpt'n hat nach dem Auslaufen durchgesagt: Gale force wind, sea moderate. 

 


In Dover kommen wir rasch vom Schiff und es geht rauf auf die Autobahn Richtung Canterbury, südlich von London vorbei Richtung Westen. Obwohl wir über 60 Meilen, also ca. 100 km von London entfernt sind, staut sich alles auf 8 Spuren. Der Verkehr ist ein Wahnsinn. An Stonehenge vorbei übersehe ich die Abfahrt zum Stonehenge-Camping. An Umkehr ist nicht zu denken. Also auf den nächsten Parkplatz und Camping gesucht. Das Navi führt uns auf Umwegen hinunter nach Salisbury, wo wir mit ein paar Hindernissen den Camping & Caravan Club Salisbury finden. Erst nach einer Nachfrage im Clublokal des Rugby Clubs, dessen Mitglieder auch zahlreich auf einer Wiese campieren, finden wir hin. Der Platz ist hinter einem Schild „No vehicles beyond this point“ und dann um die Ecke versteckt. Die Kellnerin und der Wirt vom Rugbylokal beantworten meinen Hinweis auf das Schild mit einem einfachen „Just ignore it.“

Um 18:00 h stehen wir mit 51.243 km auf Parzelle Nr. 4 des überaus gepflegten Platzes.

Da heute der Pizzabäcker hier ist, besorgen wir uns eine und verzehren sie im Wohnmobil.


Samstag 10.08.2024

Um 08:50 h sind wir beim Schranken draußen und lenken unser Gefährt die 17 km bis Stonehenge. Parken muß man beim visitors center, das von den Steinen 2,5 km entfernt ist. So kommen wir wenigstens zu einem kleinen Marsch.

Nach der Besichtigung der Steine treffen wir einen Mann mit einem Druidenstab. Auf meine Frage sagt er, daß der Stab aus Weidenholz sei, er habe ihn bei einem Container nahe den Steinen um GBP 3,-- erworben. Kein schlechter Preis für einen guten Wanderstecken.


 

Wir fahren zurück nach Salisbury. Bei einer BP-Tankstelle halte ich an. Die Zapfpistole springt immer wieder heraus und Diesel spritzt auch immer wieder aus dem Einfüllloch. Nach 34 l schaltet sich die Zapfsäule komplett ab. Beim Bezahlen erfrage ich den Grund: Die Tankstelle wird von einem Tanksattelschlepper wieder aufgefüllt und ist daher für die Dauer dieses Vorgangs gesperrt. Unsere Tankanzeige hat sich trotz der 34 l nicht merklich bewegt. Wir fahren nach Ringwood, das wir uns auf Danas Empfehlung hin anschauen wollen. Dort gibt es eine Shell und bei dieser fülle ich bei 51.302 km 69,32 l Diesel um GBP 106,-- in den Tank.

Nach einer Stunde Besichtigung des Örtchens fahren wir um 13:10 h weiter. Vor der Abfahrt weist Evelyn mich auf die Spuren des übergelaufenen Diesels an der Karosserie hin. Mir wird fast schwarz vor den Augen, als mir bewußt wird, daß ich die 34 l von der BP in Salisbury in den Frischwassertank gefüllt habe.

Fieberhaftes Nachdenken, was wir tun sollen. Bei der ersten Tankstelle, an der wir vorbeikommen fahre ich zu und frage, ob ich das Diesel-Wassergemisch dort entsorgen kann. - Kein Problem, Ölabscheider überall, einfach rauslassen. Gesagt getan. Während das Gemisch ausrinnt, gehe ich zweihundert Meter zurück zu einem Camperbedarfladen, der 7 Tage die Woche offen hat. Dort erwerbe ich eine Flasche flüssigen „Degreaser“ und eine Dose Tankreiniger für 90 l Tankinhalt. Zuerst den Degreaser rein, den Tank vollgefüllt und wieder ausgelassen, dann den Tankreiniger und wieder vollgefüllt. Der Tankwart war überaus mitfühlend und hilfsbereit, sodaß ich ihm, nachden er sonst nichts verlangt, wenigstens einen Viererpack Dosenbier abkaufe. Hobgobblin Golden Ale.

Um 19:45 h stellen wir mit 51.443 km im Andrewshayes Caravan Park den Motor ab. Der Park hat ein Restaurant, das Restaurant hat Fish & Chips.


Sonntag, 11.08.2024

Bis wir den Tank entleert, mit einer ganzen Flasche Geschirrspülmittel und zur Hälfte mit Wasser gefüllt haben, ist es 09:05 h. Wir fahren ab. Der zuerst angepeilte Campingplatz hat keine freien Plätze mit Strom, was mir nicht leid tut, weil alle ziemlich uneben, ja geradezu abschüssig ausschauen und der Betreiber eher grantig ist. Wir fahren daher weiter zum Kennegy Cove Holiday Park. Stop um 14:30 h mit 51.675 km. 


 

Wie schon öfter erweist sich der Notnagel als Glückstreffer. Die Betreiberin ist überaus freundlich und spricht perfekt Deutsch. Der Platz ist wunderschön angelegt und bepflanzt. Sie sagt uns, daß dies der älteste Campingplatz von ganz Cornwall ist. 

 


Wir spazieren zu den Klippen, den Steig hinab und über die Steine zu einem ziemlich heruntergekommenen Schloß, dann wieder zurück hinauf. Ich labe mich an den vielen Brambles, Brombeeren.




  Montag, 12.08.2024

Der Mann der Betreiberin verkauft mir frisches Brot und Croissants, während aus der Küche gebratener Speck duftet. Nachdem Evelyn nicht weiter nach Westen will, fahren wir vorerst in das Hafenstädtchen Penzance. 


 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Besichtigungsrunde und einen Kaffee im Hafen, auf den wir über 1/2 Stunde warten müssen geht es Richtung Norden, St. Ives. Gegenüber dieses Hafenstädtchens, am Ostufer des kleinen Fjords liegt Hayle und in Hayle liegt der Beachside Holiday Park, wo wir uns um 13:00 h mit 51.723 km niederlassen.


 

Ruhetag, Spaziergang an den Strand und durch die Dünen.



Mittwoch, 14.08.2024

Wieder zuerst Tankspülung, dann füllen wir eine ganze Flasche Essig auf einen halben Tank Wasser und um 09:15 h geht es los.

In Bude finden wir den ursprünglich angepeilten Platz nicht, oder hat er uns nicht gefallen? Wer weiß. Auf alle Fälle zeigt der Kilometerzähler 51.838 km, als wir den Motor im Wooda Farm Holiday Park von Bude abstellen.


 

Spaziergang zur Farm. Eine Woche bevor wir gekommen sind, ist nächtens die Küche des Restaurants abgegrannt. Die Betreiber überbrücken die Notlage durch das Engagement von mobilen Essensversorgern. Mir gelingt es, noch ein Essen beim So Thai food truck zu bestellen, bevor sie ausverkauft waren. Vorankündigung: Ca. 1 Stunde bis eineinviertel, bis wir zum Abholden dran sind. Tatsächlich warten wir dann über zwei Stunden. Macht nichts, es gibt ja Bier vom Faß.


Donnerstag, 15.08.2024

Wieder Tankspülung, jetzt kommt einmal nur reines Wasser rein. Wieder nur halb voll, damit es beim Fahren schön schwappt. Danach ist es 10:30 h, als wir abfahren.

Bei der BP in Barnstaples tanke ich 62,88 l um GBP 93,--.

Um 14:25 h stehen wir mit 52.012 km im Unity Camping in Burnham on sea. Ein Touristenort, man könnte sagen, das englische Lignano.


Freitag, 16.08.2024

Wieder Tankspülung mit reinem Wasser und um 09:30 h ab.


 

Um 12:30 h sind wir in Warwick. Wir fahren zuerst zum Lidl-Parkplatz, gehen zurück ins Zentrum und schauen das Städtchen ein bißchen an. Das Castle ist uns mit einem Preis von GBP 58,-- für zwei Personen aber zu teuer.

Der Campingplatz bei der Pferderennbahn ist voll. Daher ab nach Stratford upon Avon. Um 15:00 h stehen wir mit 52.241 km an der dortigen Pferderennbahn. Es wimmelt nur so von amerikanischen Riesenmobilen. Am nächsten Tag zähle ich 27 davon. Ebenfalls erst am nächsten Tag lese ich ein Transparent, wonach es sich um ein Treffen der Eigentümer solcher Ungetüme handelt, und die Riesenwohnmobile mit dem Pferderennsport überhaupt nichts zu tun haben.


 

Obwohl es bis ins Zentrum 2,5 km sind, kann ich Evelyn von einem Spaziergang in das Shakespeare-Städtchen überzeugen. Wir gehen 14.965 Schritte, das ergibt den zweiten Platz dieser Reise. Der erste Platz geht an den Tag in Calais mit über sechzehntausend, allerdings bezweifle ich die Richtigkeit, es dürfte das Handy ein paar Fahrradkilometer als Schritte mitgezählt haben.



 

Samstag, 17.08.2024

Heidi zum Geburtstag gratuliert, sie ist einen Tag vor dem großen Sturm von Mallorca abgereist. Um 09:25 h hält uns nichts mehr in Stratford.

12:20 h an Sherwood Forest. 52.390 km.

Bei einem Spazierrundgang stellen wir fest, daß außergewöhnlich viele Maronibäume im Reiche Robin Hoods wachsen.



Sonntag, 18.08.2024

Wieder nach Tankspülung um 09:30 h Aufbruch.

52.397 km, Shell bei Mansfield 51,37 l um GBP 77,--.

13:50 h, 52.575 km. Camping and Caravaning Club Scarborough.

 


Ein Marsch in die Stadt und zurück wäre zu weit, aber zu den Klippen, davon hinunter, ein Stück den Strand hinauf und alles retour geht sich locker aus.



Montag. Mehr als eine Stunde Wartezeit auf den X94 Bus in die Stadt.

 


Rundgang durch die Stadt, Rückkehr mit dem „Red Beachcomber“ ums Kap bzw. die Halbinsel mit der Burg darüber. 

 


Dann den Rest des Weges zu Fuß zurück ins Camp.



Dienstag 20.08.2024

Mit 52.823 km stellen wir das Wohnmobil auf den großen Parkplatz in der Castlegate in Berwick ab und erkunden ein bißchen den Ort. Beim CP Ord House Country Park ist kein Stellplatz frei, aber für den nächsten Tag soll ich über das Internet vorreservieren. Wir fahren zum CP Shepherds Farm. Freundlich, urig. Kein Strom, nur Wiese. Und bereits Schottland. 

 


Mindestens drei Kilometer. Spaziergang von ca. 4 km um das Farmgelände. Neben uns steht eine deutsche Familie mit einem alten Mercedes Kombi mit Dachzelt. Auf diese Art und Weise waren die mit zwei Kindern mehrere Wochen in Schottland. Die Frau meint, daß es bei schlechtem Wetter (welches öfter geherrscht hatte) schon problematisch war.


Mittwoch 21.08.2024

Wir fahren zurück nach England, nämlich nach Berwick auf den Parkplatz in der Castlegate und gehen dann zu Fuß zum Bahnhof, wo der Bus nach Lindisfarne wegfährt. Nach kurzer Fahrt bringt er uns auf die Gezeiteninsel. 

 



Da ich bei den überall aushängenden Gezeitentafeln bemerkt habe, daß ab 14:20 h Flut ist und die nächste Möglichkeit, von der Insel herunterzukommen sich erst um 21:05 h bietet, schreibe ich Thomas an, daß er gleich mit dem Wohnmobil nach Lindisfarne kommen soll. 

 


Nachdem wir alles besichtigt haben, informiert uns Thomas via WhatsApp, daß er vor einem Bahnschranken im Stau steht, weil ein Lkw den Schranken beschädigt hat. Endlich gegen 14:10 h ist Thomas da. 

 


Unser Bus kommt auch noch rechtzeitig, aber die Chance, vor der Flut das Festland zu erreichen, ist gleich Null. 400 Pkw stehen in dem durch den Schrankenschaden verursachten Stau. Einige befinden sich noch mitten auf der Gezeitenstrecke, also jenem Teil der Straße, der bei Flut unter Wasser steht. 

 


Also sechs Stunden im Pub verbringen. Das Bier ist nicht schlecht. Ich rufe beim Campingplatz an und sage, daß wir auf Holy Island festhängen und erst am Abend kommen können. - Kein Problem, es gibt einen night warden on duty, der uns den Schranken öffnen und die Plätze zeigen wird. Kilometerstand beim CP 52.863 km.

Am nächsten Tag zahlen wir für die erste Nacht nur GBP 20,50. Ich schlage daher vor, daß wir noch eine Nacht bleiben und heute mit dem Zug nach Edinburgh fahren. Thomas ist einverstanden, die Möglichkeit seitens des CP besteht, aber für die zweite Nacht verlangt die Frau bei der Rezeption auf einmal das Doppelte. Sie hat uns auch erklärt, woran die Teuerung liegt, verstanden habe ich es aber nicht.

 


Die Bahn nach Edinburgh, stellt sich als ausgenommen angenehm heraus. Edinburgh ist eine wunderschöne Stadt.

 


Die Besichtigung des Schlosses ist nicht möglich, weil wir mindestens zwei Tage früher im Internet vorbuchen hätten müssen. 


 

Nachdem uns Hungergefühle übermannen, kehren wir ein im „The White Hart Inn“, dem ältesten Pub von Edinburgh. 

 


Was esse ich? Natürlich Haggis.




Freitag 23.08.2024

Wir machen uns auf nach Blair-Athol. Bei Ballinluig tanke ich mit 53.077 km 73,02 l um GBP 108,--. Kurz nach der Tankstelle brennt eine gelbe Kontrolllampe am Armaturenbrett. Ich befürchte Probleme mit dem Motor, vielleicht Öl? Eine Kontrolle ergibt, daß der Ölstand passt, ein Blick in die Bedienungsanleitung, daß die Lampe Probleme mit der Einspritzung anzeigt. „Sie können Ihre Fahrt fortsetzen, sollten aber ehestens eine Fiat Werkstätte aufsuchen.“ 


 

Da wir in Blair sowieso keinen Campingplatz kriegen, weil beim Schloß dieses Wochenende irgendein Pferdeturnier stattfindet, halten wir an einem Parkplatz und beratschlagen. 

 


Entschluß: Zuerst Castle besichtigen und dann weiterfahren, bis wir einen Platz finden. Nach der Pause ist die Warnlampe erloschen.

 


Gemäß unserem Plan besichtigen wir das Schloß. Wir hatten nicht gedacht, daß der Earl of Athol ein Mensch mit derart viel Macht und Einfluß war und ist. 

 


Auch ist er der einzige Mensch in ganz Großbritannien, dem heute noch das Recht zusteht, eine Privatarmee zu unterhalten. Das Blair-Athol Highlander Regiment. Die Besichtigung beenden wir mit gutem timing, da zeitgleich ein Dudelsackbläser vor dem Schloß zuspielen beginnt.

Weiter geht die Fahrt Richtung Inverness. Um 16:25 h erreichen wir mit 53.165 km das Camp Invernahavon bei Newtonmore. Freundlicher Platzwart, ziemlich in der Pampa. Kurz vor dem Abstellen des Motors hat die Warnleuchte für die Einspritzanlage wieder aufgeleuchtet.


Samstag 24.08.2024

Kurz vor neun starte ich den Motor. Die Warnlampe brennt. Nach einem Stop beim Camperservice zur Wasserbefüllung ist sie wieder erloschen. Ich schicke gleich voraus, daß sie danach nie wieder aufgeleuchtet hat. Wahrscheinlich war der Diesel der Tankstelle in Ballinluig schlecht.

Um 10:00 h erreichen wir mit 53.242 km unseren nördlichsten Punkt. N 57° 28,60' W 4° 9,15'. 

 


Gleichzeitig erreichen wir den Campingplatz Ardtower in Inverness. 

 


Gälisch heißt die Stadt Inbhir Nis, Mündung des Ness. 

 


Wir lassen uns von einem Taxi ins Zentrum bringen und spazieren entlang des Flusses Ness, über die Flußinseln ans andere Ufer und zurück.

 


Im ältesten Pub von Inverness, dem „The Gellions“ nehmen Thomas und ich ein Bier zu uns, während die Frauen irgendwelche shops besuchen. 


 

Zu essen gibt’s im Gellions nichts, aber der Barmann empfiehlt uns das „Highlander“, nur wenige Schritte entfernt. Dort essen wir auch gut, zwar kein Häggis, aber Fish&Chips.

Am Abend fragt Thomas nach den Plänen für morgen und ich rate, den Caledonian canal entlangzufahren.


Sonntag, 25.08.2024

Um 08:45 h brechen wir auf. Nach einem Einkauf bei Lidl geht es Richtung Südwesten, immer am Loch Ness entlang bis zur kitschigen Statue von Nessie. 

 


Nach ein paar Fotos gleich weiter zum Urquhart castle. Man spricht den Namen „Örket“ aus. 

 


Der Parkplatz ist so voll, daß die Einweiser sagen, wir sollen zurück nach Drumnalochit, dort Tickets kaufen und zu der aufgedruckten Uhrzeit wieder zum castle kommen, dann würden sie uns einlassen. 

 


Gesagt getan. Weil wir bis zu unserem Besichtigungstermin noch 1 ½ h Zeit haben, trinken wir Kaffee und kaufen allerlei in einem touristischen Laden ein.

 


Nach ausgiebiger Besichtigung geht es weiter Richtung Südwesten bis zum Loch Lochy View Point, wo wir wild auf dem Parkplatz campen. Kilometerstand 53.512 km.

Susanne macht saure Sulze und Wurstsalat und ich bringe als Digestiv meine kurz zuvor erworbene Flasche Loch Lormond mit.

Nachdem wir den Bittighofers verkündet haben, daß sich unsere Wege morgen trennen, weil es Evelyn einfach zu kalt ist in Schottland, wird zum Abschied die Whiskeyflasche geöffnet. Und auch gleich zur Gänze geleert. Der Abend endet damit, daß ich auf allen Vieren durch Regenlacken und Brombeerstauden krieche und mich darüber beschwere, daß die Schotten hier Stacheldraht gespannt haben.


Montag 26.08.2024

Nach Abschied von Thomas und Susanne und halbwegser Ernüchterung meinerseits fahren wir um 08:55 h ab.

Die Fahrt auf der A2 nach Fort William ist landschaftlich wirklich ein highlight.


 

Südlich von Glasgow sehe ich ein Hinweisschild „New Lanark UNESCO World Heritage“ also folgen wir den Hinweisschildern. Es geht durch das landschaftlich liebliche Tal des Clyde mit ebenso lieblichen kleinen Ortschaften. Als wir New Lanark erreichen, sind wir enttäuscht. Außerordentlich große und komplett im gleichen Stil erbaute industrielle Mühlen sowie Wohnblöcke für die in den Mühlen beschäftigten Arbeiter, alles aus dem frühen 19. Jh. Ok. Interessantes Zeugnis früher Industrialisierung, aber in keiner Weise schön.

Auch der Clyde Wasserfall, zu dem uns ein Spaziergang führt, ist keine Offenbarung. Durch die gelösten Bestandteile der Hochmoore im Wasser hat er – wie eigentlich alle schottischen Flüsse – die Farbe von Guiness Bier.

Nur kurz danach finden wir auf der Collier Farm bei 53.597 km eine Bleibe für die Nacht. Zwei Stellplätze im Dreck hinter dem Farmhaus, mit Strom, aber sonst nichts und einem Sanitärraum, den man nicht betreten möchte. In Bezug auf dieses Szenario sind die GBP 20,-- die der Bauer kassiert schon viel.


Dienstag 27.08.2024

Es hat die ganze Nacht geregnet und auch während des Abbaus des Stromkabels werde ich naß. Um 08:30 h geht es ab. Der Beginn der Fahrt ist geprägt von Starkregen und Wind mit Böen in Sturmstärke, sodaß ich maximal 80 km/h fahre.

Nach zwei Stunden legen wir die erste Pause ein. Die Raststätte verfügt über einen riesigen Farmshop, der wirklich ein umfang- und abwechslungsreiches Angebot hat. Das angeschlossene Restaurant hat einen eigenen Bereich mit „dog friendly seats“. Die Briten sind das hundefreundlichste Volk, das ich bisher kennengelernt habe.

Erst nach Stunden lassen Regen und Wind nach, schließlich hört es ganz auf und als wir um 16:50 h mit 54.134 km beim Greenhill Farm Leisure Park halten, scheint die Sonne und wir trinken ein Bier im Freien.


Mittwoch 28.08.2024

Um 08:30 hbrechen wir auf.

Bei Bicester tanken wir bei einer BP-Tankstelle 60,18 l Diesel um GBP 92,--

Um 11:00 h halten wir bei Maidstone services und ich buche im Internet bei Irish ferries eine Überfahrt für 14:50 h. Die Iren sind heute mit GPB 168,-- die billigsten.

 

 

Das Wetter ist viel besser als auf der Hinfahrt und vor der Küste von Calais ist das Meer voller Badegäste.

Weil wir schon so früh wieder am Kontinent sind, bleiben wir gar nicht in Calais, sondern fahren weiter nach Belgien, wo wir im Camp Panorama in Ruien um 18:15 h 54.556 km einen Stellplatz finden. Ein Campingbeisel gehört auch dazu und so gibt’s noch zwei offene Biere.


Donnerstag 29.08.2024

Wir gehen es gemütlich an. Erst um 10:15 h ist Abfahrt für die wenigen Kilometer bis Gent. Dort parken wir mit 54.500 km unter der Autobahn am P+R Parkplatz Gentbrugge. Ein paar hundert Meter zur Tramway und ab in die Innenstadt. 

 


Gent war schon immer eine reiche Stadt und die Kaufleute, die meist mit Tuch handelten zeigten einerseits ihren Reichtum durch die Schönheit und Größe ihrer Häuser, andererseits legten sie sich ständig mit den jeweils herrschenden Edelleuten an, handelten ihre Steuerlast herunter oder anerkannten den sich gerade als Herrscher Gerierenden gar nicht an, sondern einen anderen, wie z. B. einmal den damaligen König von Spanien. 

 


Dies führte im Laufe der Jahrhunderte natürlich auch immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit dem einen oder anderen Toten und schließlich auch dazu, daß sich ein flämischer Graf mitten in der Stadt eine mächtige Burg baute, Gravensteen. Die ist heute noch bestens erhalten, die Führung mit Audioguide sehr interessant.


 

Zurück beim Wohnmobil ist es 15:25 h als wir weiterfahren und wir schaffen es bis 16:40 h bis zum CP Grimbergen nördlich von Brüssel. Kilometerstand 54.660 km.

Der Betreiber war als Teenager einmal in Villach auf Schiurlaub, jetzt fährt er nur noch bis Tirol. Er hat zwar kein Beisel, aber einen kleinen shop in der Rezeption und verkauft unter anderem auch gekühltes Bier. Das schwächste Bier hat 6,7%. Da wundert es nicht, daß nur 0,3 l Flaschen angeboten werden.


Freitag 30.08.2024

Nachdem wir beschlossen haben, Brüssel doch keinen Besuch abzustatten, fahren wir um 10:30 h los Richtung Trier. Um 11:55 h tanke ich bei einer Shell Tankstelle nicht voll sondern nur 17,39 l um € 30,-- hinein, damit wir sicher bis ans Ziel kommen. Nach einigen Diskussionen über unseren Ziel-CP ist die Wahl auf Camping Igel gefallen, da wir aber die Einfahrt versäumen, fahren wir vorerst einmal rein bis an den Stadtrand von Trier, kaufen dort auch ein paar Lebensmittel und kommen dann um 15:30 h mit 54.939 km zurück zum Camp Igel.

Der Betreiber sagt, er möchte mir gar keinen Platz vermieten. Die freien Stellplätze sind unmittelbar neben dem Fußballplatz und es wäre heute um 20:00 h ein Turnier, danach würden die Fans noch beim Bierstandl Lärm machen und die nächsten beiden Tage seien den ganzen Tag Fußballturniere. Er will dann keine schlechten Rezessionen, daß es so laut gewesen sei. Nachdem ich beharrlich bleibe, einigen wir uns darauf, daß wir vorerst nur eine Nacht buchen und morgen sagen, ob der Lärm erträglich war. Außerdem gibt er uns vollumfängliche Information über die Situation der öffentlichen Verkehrsmittel und die Lage von Lebensmittelläden, sowie die Möglichkeiten, einige Sehenswürdigkeiten entlang der Mosel mit dem Fahrrad zu erreichen.

Der Blick von der Terrasse auf die langsam vorbeifließende Mosel ist sehr entspannend, das Bitburger Bier schmeckt vorzüglich, auf die von vielen gerühmten „Fieten“ (gebratene Hühnerflügel) hätten wir verzichten können.



Am Samstag nehmen wir den Zug nach Trier. Sehr komfortabel kommen wir mit drei Haltestellen zu Trier Hauptbahnhof. 

 


Von dort ist der Weg nur kurz zur „Porta Nigra“, dem ehemaligen Tor in der Stadtmauer, das im Laufe der Jahrhundert auch zwischendurch als Kirche Verwendung fand. 

 


Von dort geht es zum Hauptmarkt, zum Dom, der ursprünglich Palast des römischen Kaisers Konstantin war, bevor dieser im Jahr 330 nach Konstantinopel zog und daher auch die einzige mir bekannte Kirche mit einem bepflanzten Innenhof ist. 

 


Wir lernen, daß Trier damals Augusta Treverorum hieß, benannt nach dem dort lebenden keltischen Stamm der Treverer, die während Cäsars gallischen Kriegen mit den Römern hielten. Erst später bekam die Gruppe keltischer Adeliger, die gegen Rom eingestellt war, die Überhand. Wir lernen auch, daß Augusta Treverorum die größte und reichste Stadt nördlich der Alpen war und besuchen schließlich auch die niemals fertiggestellten Kaiserthermen, die als gigantisches Bauvorhaben geplant waren. 

 


Nach Besichtigung der Überreste des damaligen Amphitheaters nehmen wir den nächsten Zug zurück nach Igel.

Dort versichere ich dem Platzbetreiber, daß uns die Fußballer in keiner Weise gestört haben und daß wir noch eine Nacht bleiben. Danach gibt’s natürlich wieder ein gutes Bitburger auf der Terrasse.


Sonntag 01.09.2024

Um 10:05 h brechen wir auf.

Bei 54.950 km tanken wir bei einer Shell in Trier 74,10 l um € 117,--.

Mit 55.330 km kommen wir zum geplanten Stellplatz in Ulm. Ein Schild besagt, daß der Wohnmobilstellplatz seit Juli 2020 woanders ist. Also quer durch die Stadt, durch jede Menge Baustellen, die oft Absperrungen und Fahrbahnverengungen haben, deren Sinn nicht erkennbar ist und deren schmälste mit einer Durchfahrtsbreite von 2,1 m durch Betonleitschienen eingegrenzt ist, sodaß Evelyn aussteigt und mich im Schritttempo durchlotst. Bei 55.336 km sind wir beim richtigen Stellplatz beim Donaubad, aber es ist alles voll. Mir ist es zu blöd, ich suche einen Campingplatz am Navi des Wohnmobils und um 17:10 h sind wir mit 55.360 km beim Campingplatz Schwarzfelder Hof 20 km nordostwärts von Ulm.


Montag 02.09.2024

Wir verzichten auf eine Besichtigung von Ulm und fahren um 10:55 h ab.

Der Campingplatz Kupferschmiede in Seebruck am Chiemsee hat keinen Platz, deshalb halten wir um14:00 h mit 55.583 km beim Camping Lambach. Eine nette hilfsbereite Blondine weist uns eine Parzelle der Kategorie C (von A-D) zu,informiert uns über die öffentlichen Verkehrsmittel und wir machen es uns gemütlich.

 


Am nächsten Morgen nehmen wir den Bus nach Gstadt-Prien und fragen den Fahrer, ob er auch in Prien zum Hafen fährt. Er bejaht. Wir fahren also bis Prien Hauptbahnhof. Dort verkündet uns der Fahrer, daß dies die Endstation sei. 

 

Auf meinen Hinweis, daß wir extra nach dem Hafen gefragt hätten, antwortet er, da hätten wir in Gstadt aussteigen müssen. In Prien gäbe es wohl auch einen Hafen, aber welche Schiffe von dort wohin führen, wisse er nicht. Mit einem Wort: Ein Tepp. Ich sehe es positiv, daß durch den Marsch vom Hauptbahnhof zum Hafen ein paar tausend Schritte dazubekommen. Es wäre auch ein kleiner Zug zum Hafen gefahren, aber wir sind zu Fuß schneller.

Mit dem Schiff geht es zur Herreninsel. Dort kaufen wir uns Tickets und gehen dann den 20 minütigen Spazierweg zum Schloß des wahnsinnigen Bayernkönigs Ludwig II. 

 


Ein fast vollständiger Nachbau von Versailles. Was der Ludwig da Geld hineingesteckt hat, läßt erkennen, daß er sich von seiner Realität, in der er lebte, schon einigermaßen weit entfernt hat. 

Leider ist im Schloß Fotographierverbot. Nach Besuch des im Ticket inbegriffenen Museums geht es zurück zur Anlegestelle, wir trinken im Gasthof beim alten Schloß noch ein Bier und dann geht es mit dem nächsten Schiff zur Fraueninsel und nach weiter 20 min Wartezeit mit dem nächsten Schiff nach Gstadt. Ein ofenfrischer Schweinsbraten in der einzigen Lokalität, die wir in Gstadt gefunden haben rundet den Tag ab, dann geht es mit dem Bus zurück nach Lambach.


Mittwoch 04.09.2024

Um 10:10 h fahren wir ab.

Nachdem ich den Weg über Bad Reiichenhall gewählt habe, tanken wir um 11:40 h in Lofer bei der Shelltankstelle 76,18 l um € 118,--.

Weiter geht es über Saalfelden und Zell am See bis zur Abzweigung der Großglockner Hochalpenstraße. € 43,-- Maut finde ich doch ein bißchen viel für Pkw, mit denen unser Wohnmobil in eine Mautklasse fällt. Um 13:00 h machen wir mit 55.661 km am Parkplatz Fuscherthörl eine Zigarettenpause. 

 


Um 13:20 h erreichen wir mit 55.739 km das Hochtor auf 2.504 m Seehöhe und somit den höchsten Punkt unserer Reise. 

 


Bei der Abfahrt auf der Kärntner Seite biege ich noch ein für einen Abstecher zur Franz-Josefs-Höhe. 

 


Leider dürfen wir mit dem Wohnmobil nicht weiter fahren als bis zum ersten Parkplatz. Von der Pasterze oder deren kümmerlichen Rest sieht man von dort gar nichts, der Glockner selbst ist in Wolken. Zu Fuß ist es uns zu weit und zu sehr hinauf. Wir fahren daher weiter Richtung Heimat.

Um 16:50 h stellen wir das Wohnmobil mit 55.892 km zu Hause ab.


Wir sind 6.523 km gefahren.


Am Schluß ein bißchen Statistik:

Wir haben 695 l Diesel verbraucht, haben auf den britischen Inseln 366,13 l Diesel um GPB 549,-- getankt, am Kontinent 329,32 l Diesel um € 549,--.

Wir haben auf den britischen Inseln 3.447 km zurückgelegt, am Kontinent 3.076 km.

Insgesamt 11 Tankstops mit insgesamt 695,45 l Diesel. Also ca. € 1.200,-- für Sprit.

Unser nördlichster Punkt war bei Inverness mit N 57°28,6' W 004°09,15'.

Unser höchster Punkt war das Hochtor am Großglockner mit 2.504 m Seehöhe.




T=35

TG=343

TJ=89

J=9.978

S = 35.921

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